Montag8. Dezember 2025

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FrankreichAcadémie Française stellt neues Wörterbuch vor: „mail“ ist ein „Hammer“

Frankreich / Académie Française stellt neues Wörterbuch vor: „mail“ ist ein „Hammer“
Der französische Schriftsteller Daniel Rondeau (oben, links), der französische Schriftsteller und Historiker Pascal Ory (Mitte) und der französisch-libanesische Schriftsteller Amin Maalouf (oben, rechts) leiten die feierliche Sitzung zur Präsentation der 9. Auflage des Dictionnaire de l'Académie française. Foto: Ludovic Marin/POOL/AFP

Die Académie Française wehrt sich gegen Anglizismen und setzt beim Begriff „E-Mail“ weiterhin auf das Wort „courriel“. Im Wörterbuch bleibt „mail“ ein Hammer – ganz ohne digitalen Bezug.

Frankreichs Kampf gegen Anglizismen nimmt manchmal erheiternde Formen an: So gibt es für das Wort „mail“ in der jüngsten Ausgabe des Wörterbuchs der Académie Française zahlreiche Erläuterungen – bloß keine, die sich auf seine geläufige Verwendung zur Bezeichnung einer E-Mail bezieht. Ein „mail“ ist laut der am Donnerstag feierlich an Präsident Emmanuel Macron überreichten Neuausgabe ein „großer Hammer eines Steinmetzes“.

Das Wort werde zudem für eine frühe Form des Hockeyschlägers sowie für eine Promenade verwendet, wo dieses Spiel einst gespielt wurde. Es gibt auch einen Hinweis auf den 1897 erschienenen Roman „L’Orme du mail“ (Die Ulme der Allee) des Schriftstellers Anatole de France.

Das korrekte Wort für die E-Mail ist laut der altehrwürdigen Akademie „courriel“. Lediglich eine Fußnote verweist auf den modernen Gebrauch von „mail“ für die E-Mail.

Lateinisch vs Germanisch

Das Wörterbuch rät jedoch in einem launigen Text von der Formulierung „wir schicken uns mails“ ab, weil das französische Wort „mail“ nun mal vom lateinischen „malleus“ stamme und Hammer bedeute. Das englische Wort „mail“ hingegen habe einen germanischen Ursprung und bezeichne ursprünglich den Sack, in dem die Post per Kutsche befördert wurde, erläutern die Sprachhüter.

Die neue Ausgabe des Wörterbuchs der Académie Française ist die neunte seit 1694 und umfasst vier Bände. Die ersten drei Bände waren bereits nacheinander in den vergangenen Jahrzehnten erschienen, der vierte Band erschien an diesem Mittwoch, so dass die neue Gesamtausgabe nun komplett ist. Sie umfasst 53.000 Einträge – davon 21.000, die in der vorherigen Ausgabe noch nicht enthalten waren.

Das Wörterbuch sei ein „unvergleichliches Werkzeug für das Studium der französischen Sprache“ und biete einen „Überblick über Gesellschaft und Sitten über fast vier Jahrhunderte hinweg“, erklärte die Académie. Die neun Ausgaben sind gratis auf der Website der Institution zugänglich.

Schiller
15. November 2024 - 8.27

Bravo. Vive la France. Während Deutschland(und Luxbg) zusehends die Pedale verliert um "cool" und "international" zu sein,bleibt Frankreich seiner schönen Sprache treu.