Ein Gericht entschied in Dallas, dass der wegen Raubs sowie Entführung und Vergewaltigung einer weißen Frau im Jahr 1980 zu 75 Jahren Haft verurteilte Cornelius Dupree unschuldig sei. Der Fall ließ in den USA die Debatte über Justizirrtümer wieder aufflammen.
DNA-Tests
Nach Angaben des Innocence Project wurden in den USA seit 1989 mittels DNA-Tests insgesamt 266 Inhaftierte entlastet, bei den meisten handelte es sich um Afroamerikaner. Zwei von ihnen saßen sogar länger hinter Gittern als Dupree. James Bain musste 35 Jahre in einer Haftanstalt im Bundesstaat Florida verbringen, bevor seine Unschuld festgestellt wurde. Bei Lawrence McKinney dauerte es 31 Jahre, während derer er in einem Gefängnis in Tennessee einsaß.
Innocence Project geht davon aus, dass etwa 75 Prozent der durch DNA-Tests aufgeklärten Justizirrtümer auf falsche Identifizierungen der Täter durch Augenzeugen zurückgehen. Untersuchungen hätten ergeben, dass sich die Zeugen vor allem nach Stresssituationen nicht an wichtige Details eines Menschen erinnern könnten.
Unter dem Beifall von Freunden und Unterstützern erklärte Richter Don Adams den heute 51-jährigen Dupree für „frei“. Dieser sagte bei einer anschließenden Pressekonferenz, er freue sich zwar über seinen Freispruch, doch Worte könnten nicht wieder gutmachen, was er verloren habe. „Meine beiden Eltern sind gestorben, ich habe das Gefühl, dass sich an diesem System etwas ändern muss“, sagte er. Dupree war bereits im Juli unter Auflagen freigekommen, zwei Wochen bevor die DNA-Tests veröffentlicht wurden, die dann seine Unschuld bewiesen.
Ein weiterer Schwarzer, Anthony Massingill, der 1980 gemeinsam mit Dupree für die Vergewaltigung verurteilt worden war, wurde ebenfalls durch die DNA-Tests entlastet. Nach Angaben der Justizopfer-Hilfsorganisation Innocence Project, welche die beiden Männer verteidigte, bleibt Massingill jedoch wegen einer mutmaßlichen weiteren Vergewaltigung in Haft, die er aber ebenfalls bestreitet. Die beiden Männer waren verurteilt worden, nachdem das damals 26-jährige Opfer sie auf einer Reihe von Fotos erkannt zu haben meinte.
De Maart

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