„Große Chance“ für Ende der Gewalt

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(dpa)

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Nach den Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch haben die Oppositionsvertreter neue Zuversicht für ein Ende der Gewalt.

Es gebe nun eine „große Chance“, die Krise ohne weiteres Blutvergießen zu beenden, sagte Arseni Jazenjuk von der Partei
Vaterland. Gemeinsam mit Boxweltmeister Vitali Klitschko und Oleg Tiagnibok von den Nationalisten hatte er mehrere Stunden mit Janukowitsch verhandelt. Das Innenministerium bat vor dem Treffen „wegen des indiskutablen Handelns von uniformierten Personen“ um Entschuldigung, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Ministeriums. In einem auf der Onlineplattform Youtube veröffentlichten Video ist zu sehen, wie ein nackter Mann bei seiner Festnahme im Schneetreiben von Sicherheitskräften schikaniert wird.

Die Uniformierten zwangen den nackten Mann, mit einem der Beamten für Fotos zu posieren. Dieser schlug das Opfer, auf dessen Rücken Schlagspuren zu sehen waren. Auch oppositionelle Medien verbreiteten das Video. Nach Angaben des Innenministeriums wurde eine Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wann und wo die Aufnahmen entstanden sind. Die Opposition beschuldigt die Polizei immer wieder, mit Gewalt gegen die Demonstranten vorzugehen.

Sondersitzung

Nach den schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei in der Ukraine hat Präsident Viktor Janukowitsch für kommende Woche eine Sondersitzung des Parlaments angeordnet. In der Sitzung des Parlaments sollen auch die umstrittenen Gesetze zur Einschränkung der Pressefreiheit und des Versammlungsrechts besprochen werden. Ebenso soll ein möglicher Rücktritt von Regierungschef Nikolai Asarow Thema sein.

Die Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften in Kiew eskalierten in den vergangenen Tagen. Mindestens fünf Demonstranten wurden nach Angaben von Ärzten getötet. Die proeuropäischen Proteste dauern seit Ende November an. Auslöser war die Entscheidung von Präsident Viktor Janukowitsch, ein über Jahre ausgehandeltes Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen und sich stattdessen verstärkt Russland zuzuwenden.