Bei der Explosion einer mexikanischen Öl-Pipeline sind am Sonntag mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind 13 Kinder. Auslöser des Unglücks war vermutlich ein versuchter Öldiebstahl, wie der Innenminister des Bundesstaates Puebla, Valentin Meneses, dem Fernsehsender Milenio sagte. Mindestens 52 Menschen seien bei der Hauptexplosion und bei vier weiteren kleineren Detonationen verletzt worden, Hunderte seien aus der Stadt San Martin Texmelucan geflohen. Mehr als 115 Häuser wurden demnach beschädigt, 32 davon wurden zerstört.
„Wir haben Flüsse aus Feuer in unseren Straßen gesehen“, sagte Meneses dem Sender. Das Öl sei so in einen nahegelegenen Fluss gelangt. Von der Explosion und dem auslaufenden Öl sei ein Gebiet mit einem Radius von fünf Kilometern betroffen. Der Innenminister von Puebla vermutete, dass Diebe die Pipeline anzapfen wollten. „Sie haben wegen des starken Drucks, mit dem das Öl aus der Leitung kommt, die Kontrolle verloren“, sagte Meneses.
Die Explosionen waren in einem Radius von fünf Kilometern zu hören.
Der Zivilschutz, die Feuerwehr und Offiziere der Streitkräfte untersuchten den Vorfall. Sie sollten sicherstellen, dass es nicht zu weiteren Explosionen kommt. Präsident Felipe Calderón traf am späten Sonntag an der Unglücksstelle ein, um den Angehörigen der Toten zu kondolieren und Verletzte in einem Krankenhaus zu besuchen. Er kündigte an, dass die Regierung die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen werde. Festnahmen wurden nicht gemeldet.
Die staatliche Ölgesellschaft Petroleos Mexicanos, auch Pemex geannnt, teilte mit, sie habe die Leitung stillgelegt. Das Unternehmen kämpft seit längerem mit Öldiebstahl, bis zu zehn Prozent der Produktion gehen auf diesem Wege verloren. Kriminelle zapften immer wieder Leitungen an, manche bauten sogar eigene Pipelines, teilte die Firma mit. Das gestohlene Öl habe einen Wert von mehreren Hundert Millionen Euro.
De Maart

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