Der französische Fernsehjournalist Jean-Marc Morandini, auch bekannt als „JMM“, hat für seine Ermittlungssendung „Crimes“ am Montagabend Luxemburg ins Visier genommen. Für die Hintergrundrecherchen verbrachte er vergangenen November einige Tage mit einem Team des Fernsehsenders NRJ12 hier im Land.
INÉDIT :: Ce soir à 20h55 sur #NRJ12, 1ère de #Crimes au Luxembourg avec @morandiniblog. Regardez le sommairehttps://t.co/LUAO3b1uTn
— NRJ12 (@NRJ12lachaine) 15. Februar 2016
Der erste Fall, dem JMM sich in der Sendung widmet, ist der immer noch umstrittene „Mord per Infusion“, der sich im Juli 1999 ereignete. Béatriz Vidaror, Beamtin am Europäischen Gerichtshof, wurde damals wegen einer Blutvergiftung durch eine Staphylokokken-Infektion in die Clinique d’Eich eingeliefert. Fünf Tage nach ihrer Einweisung starb die 47-Jährige in dem Krankenhaus, in dem ihr Mann Charles Missenard als Labor-Direktor beschäftigt war. Das Gericht verurteilte Missenard zu zweimal lebenslänglich. Er schwört bis heute auf seine Unschuld.
Der zweite Fall ist der sogenannte „Hasseler Axtmord“. Am 1. November 2010 wurde der damals 69-jährige Camille K. in der rue Killebierg in Hassel tot in seinem Bett aufgefunden. Er war brutal mit einer Axt erschlagen worden. Angeklagt wurden drei Männer: Der Adoptivsohn des Opfers Pascal K., dessen Lebensgefährte Jérémy B. sowie ein Bekannter von letzterem, Charles C. Pascal K. und Jérémy B. sollen den Mord in Auftrag gegeben haben. Am Tatort wurden weder DNA-Spuren gefunden noch andere Indizien, die die Beschuldigten belasten. Auf dem Rechner des Angeklagten Charles C. wurden allerdings Google-Recherchen gefunden, die darauf hindeuteten, dass er den Mord beging. Neben der Leiche lag zudem eine aufgeschlagene Bibel, in der ein Messer stach. In dieser Bibel stand die Inschrift „Pedofil“. Die drei Männer wurden im Januar 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt. Im März 2015 erreichten die drei jedoch, dass das Berufungsgericht denn Fall wieder aufrollte – und sie freigesprochen wurden! Eine Premiere in der Justizgeschichte des Großherzogtums.
Für viel Aufruhr hatte ebenfalls Jean-Marc Morandinis dritter Luxemburg-Krimi gesorgt: Das mysteriöse Verschwinden von Nancy Wolff. Von der 26-jährigen Ettelbrückerin verlor sich am 1. Mai 2010 jede Spur. Erst Monate später brachte ein Leichenfund im Obersauer-Stausee traurige Gewissheit. Nelson R. gesteht, dass er seine Freundin nach einem Streit getötet und die Leiche im Stausee entsorgt hat. Zuvor hatte er angegeben, Nancy zuletzt mit zwei fremden Männern in einem Auto gesehen zu haben, was eine langwierige Suche der Behörden und Medien einleitete. Nelson R. wurde in erster Instanz zu zehn Jahren Haft verurteilt, im Berufungsprozess wurde die Strafe auf 20 Jahre erhöht.
Die komplette Sendung können Sie sich hier ansehen:
De Maart
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