04.11.2015 Seit dem Fund ihrer sterblichen Überreste gingen Dutzende neue Hinweise zum Tod von Tanja Gräff ein. Auf ihrem alten Handy konnten Daten gesichert werden. (Harald Tittel)
12.05.2015. Der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen (r) spricht im Beisein von Staatsanwalt Eric Samel (M) und dem leitenden Ermittler Christian Soulier in Trier bei der Pressekonferenz zum Fund der menschlichen Überreste von Tanja Gräff und dem Stand der Ermittlungen. Inzwischen sei nahezu das ganze Skelett von Gräff gefunden worden, sagte Fritzen.
Polizisten stehen in der Nähe der Fundstelle an einem schwer zugänglichen Steilhang in Trier, wo bei Rodungsarbeiten am 11. Mai menschliche Knochen und Kleidungsstücke gefunden wurden. Nach Polizeiangaben handelt es sich dabei vermutlich um sterbliche Überreste der seit 2007 vermissten, damals 21-jährigen Studentin Tanja Gräff. (Harald Tittel)
Hinter diesem Wohnhaus (vorn) in Trier wurden am Montag an einem schwer zugänglichen Steilhang bei Rodungsarbeiten menschliche Knochen und Kleidungsstücke gefunden. (Harald Tittel)
Die Leiche von Tanja Gräff wurde am Montag (11. Mai) in der Nähe von Trier gefunden. Im November 2007 vermutete man die Leiche des Mädchens im Stausee in Luxemburg. (dpa/ Harald Tittel)
09.07.2015. Der Rechtsmediziner Professor Reinhard Urban (l.) stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen im Ermittlungsverfahren Tanja Gräff: "Es gibt keine Anhaltspunkte, dass eine Gewalteinwirkung von dritter Hand stattgefunden haben könnte." (dpa/Harald Tittel)
Rettungstaucher suchten den See ab. (dpa/ Harald Tittel)
Das undatierte Polizeifoto zeigt die vermisste Studentin Tanja Gräff aus Trier. (Polizei Trier)
Rund um die Fachhochschule in Trier war die Polizei tagelang im Einsatz. (dpa/Harald Tittel)
Freunde gedenkten der damals als vermisst geltenden Tanja Gräff in Trier (2007). (dpa/Harald Tittel)
Die Ermittler suchten acht Jahre nach dem Mädchen - ohne Erfolg. (dpa/Birgit Reichert)
Taucher suchen einen Baggersee in der Nähe von Trier ab. (dpa/Harald Tittel)
Vermutlich stürzte die seit 2007 als vermisst gemeldete Studentin von der Felswand ab. Alle Verletzungen gingen auf ein "Sturzgeschehen" an den roten Felsen zurück, so der Rechtsmediziner. Die Wirbelsäule von Gräff sei durchtrennt gewesen, Teile der Halswirbelsäule gebrochen und gestaucht. "Diese Verletzungen waren tödlich", sagte der Rechtsmediziner Professor Reinhard Urban aus Mainz. (dpa/Birgit Reichert)
10.06.2015: Ermittler der Polizei Trier bereiten in Trier lebensgroße Puppen für ein Sturzexperiment vor. (Birgit Reichert)
Mit den Dummies wird der Absturz von Tanja Gräff an einer steilen Felswand in verschiedenen Szenarien nachgestellt. (Birgit Reichert)
05.06.2015 Fotos mit persönlichen Gegenständen von Tanja Gräff an einer Pinnwand der Sonderkommission in Trier. (Birgit Reichert)
02.06.2015. Christian Soulier, Leiter der Mordkommission Trier, steht am Montag in Trier vor einer Pinnwand mit Dokumentationen zum Fall Tanja Gräff. Acht Jahre nach dem Tod hofft der Soko-Leiter noch klären zu können, wie die Trierer Studentin ums Leben kam. (Birgit Reichert)
14.05.2015. Nach dem Fund der sterblichen Überreste von der vermissten Trierer Studentin Tanja Gräff schließen Rechtsmediziner offenbar Todesursache durch Kopfverletzung aus. Der Schädel der Studentin sei unverletzt, so ein Rechtsmediziner der Uni Klinik Mainz. (Harald Tittel)
13.05.2015. Die Ermittler gehen davon aus, dass die damals 21-Jährige von diesem Felsen in die Tiefe stürzte. (dpa/Harald Tittel)
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Acht Jahre nach dem Tod von Tanja Gräff hofft Soko-Leiter Christian Soulier noch auf eine Aufklärung des Todes der Trierer Studentin (Link). „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Richtung reinbekommen“, sagte Soulier zu der Kernfrage, ob die damals 21-Jährige an einer steilen Felswand verunglückte oder dort einem Verbrechen zum Opfer fiel. „Aber ob wir ein hundertprozentiges Ergebnis bekommen, muss man abwarten.“ Erkenntnisse könnte eine rechtsmedizinische Untersuchung der Knochen von Gräff bringen. Das Gutachten dazu werde in dieser Woche, spätestens Anfang nächster Woche erwartet.
Die sterblichen Überreste der Frau aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) waren am 11. Mai zufällig bei Rodungsarbeiten in Trier-Pallien gefunden worden. Sie war seit einem Sommerfest an der Hochschule Trier im Juni 2007 vermisst worden. Die Ermittler der Sonderkommission (Soko) gehen davon aus, dass Gräff die rund 50 Meter hohe Felswand hinabstürzte.
Nach dem Fund des nahezu kompletten Skeletts von Gräff und persönlicher Gegenstände setzt die 20-köpfige Sonderkommission an verschiedenen Stellen an.
Knochen
Die Rechtsmedizin der Uni Mainz untersucht die Knochen unter anderem nach möglichen „Verletzungsmustern“, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten könnten. Bei einem Messerstich könnte ein „Knochen touchiert“ worden sein, sagte Soulier. Dies würde man ebenso sehen wie eine Schussverletzung. Wenn Gräff erwürgt worden wäre, könnte man das nicht mehr unbedingt an den Knochen ablesen.
Kleidung
Bekleidungsreste, die bei den sterblichen Überresten gefunden worden waren, werden vom Landeskriminalamt in Mainz unter die Lupe genommen. Was nicht aus Baumwolle gewesen sei, sei weitgehend noch erhalten, sagte der Leiter der Soko. Die Experten suchen nach möglichen Spuren eines «scharfkantigen Gegenstandes» oder anderen Auffälligkeiten am Gewebe.
Handy
Hier erhoffen sich die Ermittler nicht mehr allzu viel. „Es ist schwierig, weil das Handy lange im Erdreich gelegen hat und in keinem guten Zustand ist“, sagt Soko-Vize Dirk Finkler. Mit technischen Tricks werde aber versucht, noch an Daten von Speichern zu kommen, die man noch nicht kenne. „Das ist eine technische Herausforderung.“
Die Soko habe Experten „eine Fülle“ von Arbeitsaufträgen gegeben – und warte nun auf die Ergebnisse. „Neben dieser technisch-wissenschaftlichen Arbeit stehen unsere aktuellen Ermittlungen“, sagte Soulier. Sprich: Den alten rund 900 Spuren der vergangenen acht Jahre wird neu nachgegangen. „Vor dem Hintergrund der Fundsituation können wir eine Fülle von Spuren neu beleuchten“, sagte Polizeisprecher Uwe Konz.
Zeugenaussagen
Vordringlich seien Zeugen erneut gehört worden, die Gräff in ihren wohl letzten Lebensminuten nach dem Sommerfest mit rund 14 000 Leuten gesehen haben. Manche meinen, die Studentin in Begleitung eines noch unbekannten Mannes gesichtet zu haben. Wie Gräff zu dem Felsenhöhenweg kam, der rund einen Kilometer von der Hochschul-Party entfernt lag, ist noch offen. Ebenso warum sie hinter einem 1,20 Meter hohen Metallzaun in die zugewachsene Tiefe stürzte.
Die Polizei konnte Gräffs Leiche trotz zahlreicher Suchaktionen an jener völlig überwucherten Stelle jahrelang nicht finden. Hunde seien etwa 20 Meter an die Fundstelle herangekommen, hätten aber nicht angeschlagen, sagte Soulier. Hätte es einen Hinweis auf Gräff dort gegeben, hätte man das Gebiet natürlich gerodet.
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Chili und Charme, Gesundheit und Ernährung, Jean-Paul Gaultier und „Miseler Wäin“: Gesundheit, Genuss, Mode, Livestyle – Daisy Schengens Welt als Journalistin ist bunt und quirlig, aber auch ernsthaft wissenschaftlich. Genauso wie der oft turbulente Alltag der zweifachen Mutter und leitenden Magazin-Redakteurin. Bevor sie an der „Geburt ihres dritten Kindes“ – dem Magazin-Heft, das jeden Samstag im Tageblatt erscheint – mitwirkte, arbeitete sie seit 2010 sechs Jahre lang als Online-Redakteurin, nach einer Station als Lokaljournalistin widmete sie sich dem Magazin.
Daisy Schengen ist gebürtige Bulgarin und heißt eigentlich Desislava Dimitrova. Ihr slawischer Vorname hat für mehr als einen Zungenbrecher gesorgt, sodass sie in Luxemburg beruflich wie privat schon immer Daisy Schengen heißt. Sie hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier, ist verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Am besten vom Alltag abschalten kann sie beim Tanzen: Seit sie fünf ist, stehen ihre Füße nicht mehr still, mit ihrem Mann hat sie sich dem Tanz(-sport) verschrieben.
Daisy Schengen ist gebürtige Bulgarin und heißt eigentlich Desislava Dimitrova. Ihr slawischer Vorname hat für mehr als einen Zungenbrecher gesorgt, sodass sie in Luxemburg, beruflich wie privat, schon immer Daisy Schengen heißt. Sie hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier, ist verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Am besten vom Alltag abschalten, kann sie beim Tanzen: seit sie Fünf ist, stehen ihre Füße nicht mehr still, mit ihrem Mann hat sie sich dem Tanz(-sport) verschrieben.
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