Wenn die Sonne glüht, dann verwandelt sich ein schlecht isolierter Dachboden schnell in eine regelrechte Sauna. Manche Vogelarten, wie der Mauersegler, suchen sich jedoch vorzugsweise Dachsparren und schadhaften Fassaden alter Gemäuer als Nistplatz aus. Bei Hitzewellen wie jener, die wir aktuell in Luxemburg erleben, kann die sichere Brutstätte im Gemäuer schnell zur tödlichen Falle für die Tiere werden. Um den Backofentemperaturen zu entkommen, flüchtet der Nachwuchs aus dem Nest, was meist sein Todesurteil bedeutet.
Dieses traurige Schauspiel erlebt Nicky Schwarze aus Esch alle Jahre wieder. Am Freitag schickte sie uns Bilder von drei kleinen Mauerseglern, die sich vor der glühenden Hitze unter ihrem Dach in Sicherheit bringen wollten und dabei in die Tiefe stürzen. Nicky hat sie in das kühle Haus gebracht und versucht sie nun liebevoll aufzupäppeln. An der Futterwahl erkennt man, dass die Tierschützerin schon Übung in der Aufzucht von Mauerseglern hat: Diese sind extrem empfindlich und dürfen nur Insekten und Spinnen fressen, die sie auch in ihrer natürlichen Umgebung fangen können.
Mauersegler sofort vom Boden aufheben
Findet man einen jungen Mauersegler, dann gilt es – anders als bei anderen Vögeln – ihn sofort behutsam aufzunehmen und möglichst schnell in eine Sammelstation zu bringen. Anders als bei Singvögeln, werden die Küken von den Mauersegler-Eltern nicht am Boden versorgt und demnach sofort aufgegeben, sobald sie aus dem Nest gefallen sind.
Ungeübte sollten von der Handaufzucht allerdings absehen, denn diese kann 38 bis 56 Tage dauern und man muss damit rechnen, dass man seinen Vögelchen jeden Tag mindestens 20 Gramm penibel ausgesuchte Nahrung besorgen bzw. kaufen muss – das macht etwa 10.000 Insekten, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können.
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