Mittwoch5. November 2025

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Eine Million für ein Einfamilienhaus

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In fünf bis sechs Jahren wird der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus in Luxemburg bei einer Million Euro und mehr liegen. In Zukunft können sich nur noch reiche Menschen Wohnraum leisten.

Das ist die Folge einer wachsenden Bevölkerung, deren Suche nach Wohnraum schon jetzt nicht mehr zu befriedigen ist. Bei einer weiteren Explosion der Preise könnte der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus ab 2017 bei einer Million Euro liegen, heißt es in einer Studie der Agentur athome.

Wohnraum werden sich in Luxemburg in der Zukunft nur noch reiche Menschen kaufen können. Das geht aus der jüngsten Studie der Immobilienagentur athome hervor. Der Wohnraum in Luxemburg ist sehr knapp geworden. Die Folge: Die Preise schnellen in die Höhe. Kostete ein Einfamilienhaus im Jahre 1988 im Durchschnitt noch 123.089 Euro, so liegt im Jahre 2008 – zwei Jahrzehnte später dasselbe Haus 556.554 Euro. Drei weitere Jahre später, sprich 2011, liegt der Durchschnittspreis über 600.000 Euro.

Die Immobilienagentur, die seit 2002 zwei Mal im Jahr Studien zum Markt veröffentlicht, und deren Studien zu einer Referenz geworden sind, hat für die Zeit von 1988 bis 2008 einen durchschnittlichen Preisanstieg von 85 Prozent festgestellt. Wesentlich dramatischer sieht die Situation für die vergangenen zehn Jahre aus. Hier gibt es einen Preisanstieg von 145 Prozent.

Rasanter Anstieg

Die Bevölkerung Luxemburgs ist in den Jahren 1988 bis 2010 von 370.000 auf 505.000 angestiegen. Das bedeutet einen Anstieg von 35 Prozent. Dieser Anstieg ist vom Wohnungsmarkt in Luxemburg nicht verkraftet worden, schreibt athome.

Der Bedarf an Wohnraum zeigt sich aus der Entwicklung der Luxemburger Gesellschaft heraus. Die Zahl der Einfamilienhaushalte stieg seit 1990 sprunghaft an. Die Statistik verzeichnet im Jahre 2010 über 60.000 dieser Haushalte. Ansteigend auf über 35.000 ist auch die Zahl der 5 Personenhaushalte, die im Jahre 2030 an die 40.000 herankommt.

Preise steigen

In den kommenden zwei Jahrzehnten wird es eine dauerhafte Lücke zwischen Nachfrage und Angebot geben, heißt es in der Studie.- Mit anderen Worten: Der mangelnde Wohnraum in Luxemburg wird die Preise weiter steigen lassen. Im Bezug auf das Einfamilienhaus lässt athome keinen Zweifel aufkommen. Irgendwann zwischen 2017 und 2020 wird dieses Ungleichgewicht dazu führen, dass das Einfamilienhaus über eine Million Euro kosten wird. Ein Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot ist in der Luxemburger Geschichte nicht neu. Bereits zu beginn des 20. Jahrhunderts, mitten der Aufbauphase der Luxemburger Stahlindustrie gab es keine Wohnungen für die einreisenden Italiener, die andererseits von der Stahlindustrie dringend gesucht worden waren. Die Italiener hausten damals unter jämmerlichen Bedingungen in Dudelingen und Umgebung.

Die Studie setzte sich weiter mit den Voraussagen der statistischen Behörde Statec auseinander. Laut Statec hätte Luxemburg die Zahl von 500.000 Einwohnern erst im Jahr 2030 überschreiten dürfen. Tatsächlich liegt die Zahl der Einwohner schon in diesem Jahr über 500.000. Weiter weist die Studie auf die Dauer der Bauzeiten hin.

Von der Dauer des Einreichens des Antrages bis zur Fertigstellung werden in Luxemburg zwei bis drei Jahre benötigt. Die Studie zitiert Markt-Teilnehmer, die derzeit eine Verlängerung der Bearbeitungszeiten von Bauanträgen berichten. Die Situation, die athome berichtet, hat über das Jahr 2011 hinweg zu einer Verstärkung eines anderen Trends geführt. Residenzbürger aus Luxemburg wandern über die Mosel nach Deutschland aus. Wo das Haus, das in Luxemburg über 600.000 Euro kostet, für 250.000 bis 300 000 Euro zu erstellen ist.