Bei einer Sturzflut in der Stadt Toowoomba verwüsteten am Montag reißende Wassermassen die Kleinstadt im Bundesstaat Queensland, schwemmten Autos weg und trieben die Anrainer dazu, auf Dächern und Bäumen zu flüchten. Nach drei Stunden ging die Flut wieder zurück, ließ jedoch eine Spur der Zerstörung und des Todes zurück.
Im Fernsehen waren Autos zu sehen, die durch die Straßen der 125 Kilometer westlich von Brisbane gelegenen Stadt getrieben wurden. Die Regierungschefin von Queensland Anna Bligh sprach von einer „Laune der Natur“ und sagte, dies sei für den bereits von verheerenden Überschwemmungen betroffenen Bundesstaat im Nordosten Australiens „die dunkelste Stunde“. Ein Polizeibeamter beschrieb die Sturzflut als ein „Festlands-Tsunami“ und einer „massiven Wand aus Wasser“, die das Lockyer-Tal hinuntergekommen sei.
Es braucht nur 15 Zentimeter
Nach Behördenangaben wurden im Stadtzentrum eine Frau und zwei Kinder tot aufgefunden, während ein Mann und ein Junge im nahegelegenen Murphys Creek starben. „Es braucht nur 15 Zentimeter schnell fliessenden Wassers, um einen Menschen mitzureissen“, warnte Einsatzleiter Lee Johnson. Bereits bei 60 Zentimeter hohem Flutwasser könne ein Fahrzeug weggespült werden. Katastrophenkoordinator Ian Stewart sprach von 72 Vermissten und sagte, dass die Zahl der Todesopfer nach dem Zurückgang der Wassermassen wahrscheinlich weiter ansteigen werde.
Mittlerweile hat das Hochwasser die Millionenstadt Brisbane erreicht. Der Fährverkehr sowie die Zug- und Busverbindungen wurden in Teilen der Stadt eingestellt. Die Polizei sperrte Straßen ab. Es wird erwartet, dass sich die Lage in Brisbane in den kommenden beiden Tagen noch verschärfen wird. In Erwartung des Hochwassers waren in der Zwei-Millionen-Stadt Zehntausende Sandsäcke gefüllt worden.
De Maart

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