Donnerstag16. Oktober 2025

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Bezahlbahrer Wohnraum fehlt

Bezahlbahrer Wohnraum fehlt
(Tageblatt/Pierre Matgé)

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In Luxemburg mangelt es an bezahlbarem Wohnraum. Deswegen möchte die (CIGDL), dass auch dem Privatsektor die Möglichkeit eingeräumt wird, subventionierten sozialen Wohnraum zu schaffen.

„In Luxemburg gibt es eine große Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum“, erklärte Jean-Paul Scheuren, frischgebackener Präsident der CIGDL („Chambre immobilière du Grand-Duché de Luxembourg“). „Doch diese Nachfrage kann häufig nicht befriedigt werden.“

In Luxemburg sei das Durchschnittsgehalt mit rund 4.600 Euro monatlich zwar vergleichsweise hoch. „Doch es gibt viele, die deutlich weniger als 50 Prozent dieser Summe verdienen.“

Mietkosten belasten Geringverdiener stark

Rund 27.000 Haushalte bezögen nach Angaben der „Chambre immobilière“, die gegenwärtig circa 100 Mitglieder aus der Immobilienbranche umfasst, lediglich ein geringes Einkommen. 66 Prozent von ihnen lebten diesen Angaben zufolge zur Miete, was 18.000 Haushalten entspräche. „Wer in Luxemburg mit einem geringen Gehalt lebt, gibt durchschnittlich 49 Prozent des Einkommens für Miete aus“, so Scheuren.

Dagegen liege der Anteil der Mietausgaben bei den Beziehern von höheren Einkommen durchschnittlich bei nur 29 Prozent. Den gegenwärtigen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum schätzt die CIGDL auf rund 15.000 Einheiten. Bei durchschnittlichen Kosten von 300.000 Euro für den Bau einer Wohnung ergäbe dies einen Gesamtaufwand von 4,5 Milliarden Euro, rechnet die „Chambre immobilière“ vor.

Hohe Immobilienpreise

„Das kann der Staat nicht alleine stemmen“, erklärte Jean-Paul Scheuren weiter und forderte die Abschaffung des staatlichen Monopols beim sozialen Wohnungsbau. Auch der Privatsektor könne vergünstigten Wohnraum zur Verfügung stellen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt seien. So könne der private Bausektor zum Beispiel über spezielle Investmentfonds Gelder für den Bau von Wohnhäusern erhalten, deren Mieten bei maximal 75 Prozent des Marktpreises liegen würden, der gegenwärtig im Schnitt bei 1.127 Euro liege.

Hinsichtlich der Entwicklung des gesamten Wohnungsmarktes in Luxemburg zeigte sich Manuel Rizzo von der CIGDL optimistisch. „2012 dürfte in etwa so gut sein wie 2011“, so Rizzo. Allerdings werden die Mietpreise im Laufe des Jahres voraussichtlich leicht anziehen und die Leerstandsquote fallen.