Der damalige Oberst Alexander Potejew vom Auslandsgeheimdienst SWR habe den Amerikanern den Namen von Chapman und elf weiterer russischer Spione preisgegeben. Das entschied ein Militärgericht am Montag nach Angaben der Agentur Interfax. Der 59-Jährige soll sich in den USA versteckt halten. Das spektakuläre Auffliegen der zwölf Agenten gilt als größter Spionageskandal seit dem Ende des Kalten Kriegs.
Die in den USA enttarnten Spione waren im Juli 2010 in Wien gegen vier in Russland inhaftierte US-Agenten ausgetauscht worden. Die als rothaarige „Agentin 90-60-90“ bekanntgewordene Chapman gilt in Russland seither als Medienstar. Sie habe Potejew vor dem Militärgericht auf Fotos als jenen SWR-Offizier wiedererkannt, der über den Spionagering Bescheid wusste, hieß es.
Nach der Festnahme der Agenten hatte der russische Regierungschef Wladimir Putin dem Überläufer – ohne Namen zu nennen – den Tod vorhergesagt. „Verräter enden immer auf schlimme Weise. In der Regel krepieren sie entweder im Suff oder im Drogenrausch“, hatte der Ex-Geheimdienstchef bei einem Treffen mit den aufgeflogenen Spionen gesagt.
De Maart

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