Kinder stehen auf Gewalt – jedenfalls wenn es ums Spielen geht. Mit glänzenden Augen fechten sie mit Plastik-Pendants von Piratensäbeln und Laserschwertern. Oder sie köpfen den gefangenen schwarzen Ritter im Innenhof ihrer Lego-Burg.
Bei einem solchen Anblick wird es so manchen Eltern mulmig. Doch Kinderpsychologen und Spieltheoretiker beruhigen: Die Idee, Kinder müssten im Spiel unschuldig sein, sei Wunschdenken der Erwachsenen, sagt etwa der amerikanische Spieltheoretiker Brian Sutton-Smith. Die Kids suchten ein mittelalterliches, archaisches Vergnügen; im Spiel seien sie obszön, gefährlich und skrupellos.
Konflikte inszenieren
Sutton-Smith betont überdies, dass es wichtig sei, Konflikte zu inszenieren. Dies helfe ihnen auf dem Weg zum Erwachsensein. Und: Im Gut-Böse-Schema, beispielsweise in der Lego-Welt von Rittern oder Jedi-Kriegern, sei dies viel einfacher als in der harmonischen Umgebung von Plastikponys und Plüschtieren.
Im Fachmagazin „American Journal of Play“ heisst es zudem, den Kindern die Spielzeugwaffen und Kriegsspiele vorzuenthalten sei richtiggehend sinnlos. Denn dann würden Stöcke im Wald zu Schwertern – oder der zurechtgeschnittene Frühstückstoast zur Pistole. Mittlerweile vertreten viele Kinderpsychologen die Meinung, dass Waffen eine wichtige Rolle im Leben von Kindern spielen. Denn sie würden helfen, mit Aggressionen umzugehen, die eigene Rolle zu finden und sich ein bisschen stärker zu fühlen.
De Maart






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