Sechs weitere wurden nach Behördenangaben noch vermisst. Ein Auffangbecken der Fabrik in der Stadt Ajka, etwa 160 Kilometer südwestlich von Budapest, war am Montag zerborsten.
Bis Dienstag hatten sich etwa eine Million Kubikmeter einer giftigen roten Brühe über ein Gebiet von geschätzten 40 Quadratkilometern ergossen, wie Umweltstaatssekretär Zoltan Illes der Nachrichtenagentur MTI sagte. Er sprach von einer Umweltkatastrophe.
Notstand ausgerufen
In drei Bezirken wurde der Notstand ausgerufen. Bei dem Unfall wurden 120 Menschen verletzt. Zwei davon befanden sich in kritischem Zustand.
Die rote Brühe, ein Gemisch aus Schwermetallen, verursacht bei den Betroffenen chemische Verbrennungen, die zu Schäden des tiefer sitzenden Hautgewebes führen können, wie der Arzt Peter Jakabos erklärte.
390 Einwohner mussten nach Angaben der Behörden ihre Häuser verlassen, 110 Menschen wurden aus überschwemmten Orten gerettet. Mehrere hundert Tonnen Gips sollten den Behörden zufolge am Dienstag in den Fluss Marcal gegossen werden, um die giftige Brühe zu stoppen.
In einem Haus in der Stadt Devecser erreichte die rote Giftbrühe noch immer 1,50 Meter. Rettungskräfte mussten die Tür zum Wohnzimmer mit einer Axt einschlagen, um die Flüssigkeit auslaufen zu lassen.
„Als ich das Donnern der Fluten hörte, hatte ich nur noch Zeit, um aus dem Fenster zu springen und auf höher gelegenes Gelände zu rennen“, sagte die Besitzerin des Hauses, Tunde Erdelyi.
(dapd)
De Maart

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