Diesen Montag und Dienstag soll am UN-Sitz in New York eine Zwischenbilanz auf dem Weg zu den Millenium-Entwicklungszielen gezogen werden.
Ziele
Bis 2015, so lautete im Jahr 2000 das globale Ziel, sollte die Armut halbiert werden. Die Industrieländer bekräftigten, dafür 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen.
Bisher erreichen die meisten Staaten aber nicht einmal die Hälfte dieses Betrages. Die Staatengemeinschaft definierte acht Ziele, die als Indikatoren für den Kampf gegen Armut gelten.
Dazu zählt etwa die Kindersterblichkeit, Grundschulbildung, der Zugang zu sauberem Trinkwasser oder der Kampf gegen Krankheiten wie Aids oder Malaria.
Bilanz
Die Bilanz fällt bislang eher gemischt aus: Die Zahl der Armen, die weniger als 1,25 Dollar pro Tag zum Leben haben, ist in den letzten Jahren zwar von 46 auf 27 Prozent der Weltbevölkerung gefallen. Die absolute Zahl der Empfänger eines Hungerlohns wird wegen der stark wachsenden Weltbevölkerung aber voraussichtlich zum ersten Mal in diesem Jahr sinken.
Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO waren in diesem Jahr noch 925 Millionen Menschen unterernährt, nach etwas über einer Milliarde im vergangenen Jahr. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser stieg auf 84 Prozent der Weltbevölkerung, der zu einer Grundschulbildung auf 89 Prozent im Jahr 2008.
Zugleich haben mehr Mädchen Zugang zu Schulbildung. Es gibt sehr starke regionale Unterschiede: In Asien sind die Fortschritte sehr viel größer als etwa in Afrika, vor allem Chinas Wirtschaftsboom hat die Zahl der Armen in dem Land stark reduzieren können.
Wie wenig gesichert die Fortschritte aber sind, zeigte der Rückschlag während der Weltwirtschaftskrise 2009, als die Zahl der Armen und Hungernden wegen der weltweit zunehmenden Arbeitslosigkeit, aber auch wegen der explodierender Nahrungsmittelpreise wieder sprunghaft anstieg.
Abschlusserklärung
In dem vorbereiteten Text der geplanten Abschlusserklärung des jetzigen Millenium-Gipfels betonen die Staats- und Regierungschefs, dass sie trotz der Fortschritte „tief besorgt sind, dass nicht erreicht wurde was nötig wäre“.
Zugleich bekennen sie sich erneut zu den Zielen der Armutsbekämpfung. „Wir sind überzeugt davon, dass die Millenium-Ziele erreicht werden können, auch in den ärmsten Staaten, mit erneuerten Engagement, effektiver Umsetzung und intensivierter gemeinsamer Arbeit von allen UN-Mitgliedstaaten und anderen relevanten Organisationen.“
Regierungsunabhängige Organisationen wie Oxfam beklagen aber das Fehlen eines konkreten Arbeitsplans in der 31-seitigen Abschlusserklärung.
Reuters
De Maart
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