Freitag7. November 2025

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Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko weitet sich aus

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Die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko wird immer bedrohlicher. Vier Wochen nach dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" ist es dem britischen Konzern BP zwar gelungen, den Ölaustritt zu 40 Prozent zu stoppen. Doch der Chef der amerikanischen Küstenwache, Thad Allen, räumte ein, dass die Eindämmung der Ölpest sich ungleich schwieriger gestaltet als bei anderen...

Experten beobachten die Ausbreitung der Verschmutzung mit großer Sorge. Die USA sprechen inzwischen auch mit Kuba über eine Kooperation bei der Bewältigung Ölpest.

Wie ein Beamter des US-Außenministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP sagte, gibt es Kontakte zwischen Vertretern beider Seiten auf der Ebene von Arbeitsgesprächen. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sich der Ölteppich wesentlich weiter ausdehnt, als zunächst angenommen, und auch die kubanische Küste erreichen könnte.

Der Chef der Küstenwache, der von US-Präsident Barack Obama als oberster Krisenmanager eingesetzt wurde, erklärte am Dienstag, die Eindämmung der Ölpest und die anschließende Säuberung seien extrem schwierig. Denn es handle sich nicht um einen einzigen Ölteppich, der ständig größer werde, vielmehr verteile sich das Öl unregelmäßig.

„Im Grunde genommen versuchen wir, die ganze Küste auf einmal zu schützen“, sagte er bei einer Anhörung vor dem Senat. Wissenschaftler befürchten, dass riesige Ölschwaden unter Wasser in eine Strömung geraten, die die schädliche Brühe von Louisiana in Richtung der Inselkette Florida Keys spülen könnte. An der Küste von Florida wurden bereits Teerklumpen entdeckt, die derzeit in einem Labor der Küstenwache in Connecticut untersucht werden.

US-Innenminister Salazar räumt Mitschuld an Ölpest ein

Unterdessen hat US-Innenminister Ken Salazar eine Mitschuld der Regierung an der Ölpest eingeräumt. Sein Ministerium habe es versäumt, Tiefseebohrungen richtig zu überwachen und die Ölindustrie rechenschaftspflichtig zu machen, sagte er am Dienstag vor dem US-Kongress.

Die ihm unterstellte Behörde für Mineralienförderung (MMS) solle nun mehr Kompetenzen erhalten, besser ausgestattet und unabhängiger werden, versprach er bei seinem ersten Auftritt als Zeuge seit der Explosion der „Deepwater Horizon“ am 20. April. Senatoren zeigten sich zunehmend verärgert über die unbestimmten Aussagen der Manager von BP und des Plattform-Eigners Transocean zur Menge des Ölaustritts.

Nach Angaben von BP strömten 800.000 Liter täglich ins Meer, bis nach mehreren Fehlversuchen am Wochenende ein Saugrohr in ein abgebrochenes Steigrohr am Meeresgrund eingeführt werden konnte. Seit Dienstag werden laut BP 316.000 Liter pro Tag eingefangen; die Kapazität des Absaugrohrs soll graduell erhöht werden.

Experten befürchten allerdings, dass pro Tag weit mehr Öl aus den zwei Lecks in 1.600 Meter Tiefe austritt als von BP angegeben.

(apn)