Sexualdelikte beim San-Fermín-Fest

Sexualdelikte beim San-Fermín-Fest
(Reuters/Susana Vera)

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Beim San-Fermín-Fest in Pamplona gingen mehrere Vergewaltigungsanzeigen bei der Polizei ein. Die Polizei wertet jetzt die Video-Aufzeichnungen aus.

Beim San-Fermin-Fest in der nordspanischen Stadt Pamplona ist eine weitere Vergewaltigung angezeigt worden. Eine 22-jährige Französin erstattete Anzeige, wie die Polizei am Montag mitteilte. Bürgermeister Joseba Asiron sagte dem Rundfunksender Cadena Ser, er empfinde „große Wut“ über die Vergewaltigungsfälle, die in den vergangenen Tagen angezeigt worden seien. Eine Rolle spiele aber auch, dass Vergewaltigungen und sexuelle Belästigung „neuerdings angezeigt werden“.

Die Vergewaltigung der Französin erfolgte nach ihren Aussagen am Samstag im Stadtzentrum. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe einen Zeugenaufruf, zudem würden Video-Aufzeichnungen ausgewertet. Am Samstag hatte die Polizei mitgeteilt, fünf Männer seien unter dem Verdacht festgenommen worden, eine 18-Jährige vergewaltigt zu haben. Einem Gerichtssprecher zufolge hatten die Vergewaltiger die Tat gefilmt.

Vier Festnahmen

Am Wochenende wurden im Zusammenhang mit Sexualdelikten vier Verdächtige festgenommen. Im ersten Fall ging es nach Angaben der Polizei um unsittliche Berührungen, beim zweiten um Gewalt gegen einen Mann, der seine Freundin beschützte, im dritten Fall wurde eine Polizistin von einem Mann begrapscht, im vierten Fall eine andere Frau.

Das San-Fermín-Fest zieht jedes Jahr hunderttausende Besucher aus dem In- und Ausland an. Vor allem junge Männer, die sich mit Sangria und Wein Mut antrinken, suchen in den Straßen Pamplonas Nervenkitzel bei der Stierhatz. Daneben finden zahlreiche Konzerte, Feste und religiöse Prozessionen statt. Vor Beginn des Festivals hatte sich die Stadtverwaltung in einer Kampagne für ein „sicheres“ Umfeld für Frauen bei dem Fest „ohne sexistische Aggressionen“ stark gemacht.