Dienstag28. Oktober 2025

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Sarkozy im Fadenkreuz der Justiz

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In die Karatschi-Affäre kommt Bewegung. Der frühere französische Verteidigungsminister Charles Millon bestätigte dem zuständigen Untersuchungsrichter Retro-Kommissionen.

Million bestätigte am Mittwoch Untersuchungsrichter Renaud Van Ruymbeke, dass es 1995 solche Kommissionen beim Verkauf von U-Booten an Pakistan gab.

Dabei sollen nach dem Verkaufsabschluss Mittelsmänner mehr als 10 Prozent des Kaufpreises als Kommissionszahlungen erhalten haben. Die Maklerprovisionen flossen aber zum Teil wieder zurück nach Frankreich in die Wahlkampfkasse von Balladur. Balladur kandidierte 1995  bei der Präsidentschaftswahl gegen Chirac. Der Wahlkampfmanager war der damalige Haushaltsminister Nicolas Sarkozy.

Siehe auch:
Karachi-Affäre: Retrokommissionen kein Thema mehr

Kommissionszahlungen waren damals  nicht illegal, Retro-Kommission allerdings schon. Für die Abwicklung dieser Zahlungen wurden zwei Briefkastenfirmen in Luxemburg genutzt. Sarkozy soll die Zahlungen koordiniert und überwacht haben, heißt es. Noch im September hieß es von Seiten der französischen Justiz, dass es keine Ermittlungen in Richtung Retro-Kommissionen gebe.

Belege

Sarkozy hatte die Berichte über finanzielle Wahlkampfhilfen aus Pakistan immer wieder  zurückgewiesen und Belege für die Anschuldigungen verlangt. Diese scheinen nun durch den frühere französische Verteidigungsminister Millon vorzuliegen.

Die Retro-Kommissionen stehen auch mit einem Terror-Anschlag 2002 in Karatschi in Pakistan in Verbindung. Damals  waren fünfzehn Personen, darunter elf Mitarbeiter  einer französischen Firma ums Leben gekommen. Sie waren mit dem Bau von U-Booten für Pakistan beschäftigt. Vermutet wird, es könne sich um einen Racheakt des pakistanischen Geheimdienstes an Frankreichs Staatsführung handeln. Der damalige französische Staatspräsident Jacques Chirac hatte die Provisionszahlungen an pakistanische Militärs gestoppt.

tageblatt.lu