Ryan zeigt Partei kalte Schulter

Ryan zeigt Partei kalte Schulter
(AFP/Saul Loeb)

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Paul Ryan, Präsident des US-Abgeordnetenhauses und politisches Schwergewicht der Republikaner, hat eine Präsidentenkandidatur ausgeschlossen.

„Ich möchte nicht für unsere Partei kandidieren und werde auch keine Kandidatur annehmen“, sagte Ryan am Dienstag in Washington. Er wolle damit alle Spekulationen ein für allemal beenden.

In Kreisen der republikanischen Partei war zuvor der Wunsch laut geworden, dass Ryan als Präsidentenkandidat antritt. Hintergrund sind Zweifel, dass weder der umstrittene Bewerber Donald Trump noch dessen erzkonservativer Mitkonkurrent Ted Cruz im November die Präsidentenwahl gewinnen können.

Sollten weder Trump noch Cruz im laufenden Vorwahlkampf die notwendigen 1.237 Delegiertenstimmen bekommen, zeichnet sich auf dem Republikaner-Parteitag im Juli in Cleveland (Ohio) eine Kampfabstimmung ab. Dann hätte Ryan nach Vorstellung seiner Anhänger den Hut in den Ring werfen sollen. Ryan stellte jedoch klar, dass aus seiner Sicht nur Präsidentenkandidat werden dürfe, wer auch am Vorwahlkampf teilgenommen habe.

Ryan ist ein politisches Schwergewicht in seiner Partei. Sein Aufstieg war eng mit dem Machtzuwachs der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung verbunden. Seit Ende Oktober 2015 ist Ryan Präsident des Abgeordnetenhauses. Zuvor leitete er den mächtigen Haushaltsausschuss. Bei der Präsidentenwahl 2012 trat Ryan an der Seite von Mitt Romney als Vizepräsidentenkandidat an.