Der Milliardär Sebastian Pinera erhielt bei der Stichwahl am Sonntag fast 52 Prozent der Stimmen. Der Regierungskandidat und Ex-Präsident Eduardo Frei räumte seine Niederlage ein. „Wir brauchen einen Staat, der stark und effizient ist“, rief Pinera in der Nacht zum Montag seinen jubelnden Anhängern in Santiago zu. „Mit viel Muskel und wenig Fett.“ Der weltgrößte Kupferproduzent wurde seit der Ende von Pinochets Herrschaft 1990 von dem Mitte-Links-Bündnis Concertacion regiert. Die in der Bevölkerung äußerst beliebte Präsidentin Michelle Bachelet durfte bei der Wahl nicht unmittelbar für eine zweite Amtszeit antreten. Deshalb schickte die Concertacion Frei wieder ins Rennen. Trotz der Popularität Bachelets waren viele Chilenen von der regierenden Koalition desillusioniert und wollen neue Gesichter in der Politik sehen. Pinera hat die Schaffung einer Million neuer Jobs in den kommenden vier Jahren und ein jährliches Wirtschaftswachstum von sechs Prozent versprochen, nachdem das südamerikanische Land im Zuge der globalen Wirtschaftskrise erstmals seit der Asienkrise in den 90er Jahren wieder in die Rezession abgeglitten war. Er gilt als Favorit der Wirtschaft. Analysten erwarten daher, dass ein Sieg Pineras den Börsen kurzfristig einen zusätzlichen Schub geben wird.
Quelle: Reuters
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