Frankreichs konservative Partei von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy hat die Europaabgeordnete Nadine Morano für ihren Satz bestraft, Frankreich sei ein „Land weißer Rasse“. Die Republikaner entzogen Morano am Mittwochabend ihre Kandidatur für die Regionalwahlen im Dezember, wie die Partei mitteilte.
Morano, einst beigeordnete Ministerin und lange Zeit eine glühende Anhängerin Sarkozys, hatte Ende September in einem Fernsehinterview gesagt, Frankreich sei ein „Land weißer Rasse“. „Wir sind ein jüdisch-christliches Land, der General (Charles) de Gaulle hat es gesagt, weißer Rasse“, sagte die Europaabgeordnete. „Ich will, dass Frankreich Frankreich bleibt, und ich will nicht, dass Frankreich muslimisch wird.“
Republikaner in Verlegenheit
Die Äußerungen riefen Empörung hervor und brachten Sarkozys Republikaner in große Verlegenheit: Zwei Monate vor den Regionalwahlen werfen viele den Konservativen vor, sich der rechtsextremen Front National (FN) von Marine Le Pen anzunähern, um Wählerstimmen zu gewinnen.
Parteichef Sarkozy distanzierte sich von Morano und drohte ihr mit einer Aberkennung ihrer Kandidatur bei den Regionalwahlen am 6. und 13. Dezember. Der Ex-Präsident bot der Europaabgeordneten später an, sie könne dies mit einer Entschuldigung noch abwenden – was Morano aber ablehnte. Das für Kandidaturen zuständige Gremium der Republikaner strich die Europaabgeordnete deswegen am Mittwochabend von der Wahlliste. Morano hätte in der künftigen ostfranzösischen Region Elsass-Lothringen-Champagne-Ardenne antreten sollen.
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