Sonntag26. Oktober 2025

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Ölpest erreicht Herz von Italiens Landwirtschaft

Ölpest erreicht Herz von Italiens Landwirtschaft

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Die Ölpest in Norditalien hat am Donnerstag die Provinz Parma und damit ein Zentrum der Lebensmittelindustrie erreicht. Der Bauernverband Coldiretti versicherte jedoch, dass die Nahrungskette nicht gefährdet sei.

Derzeit sei die landwirtschaftliche Produktion saisonbedingt ohnehin gering, und der verunreinigte Fluss Po werde wegen starker Regenfälle nicht zur Bewässerung benötigt, erklärte der Verband am Donnerstag. Ein anderer Bauernverband, Confagrigultura, warnte dagegen vor Gefahren. Die Frühjahrsaussaat besonders von wasserintensiven Produkten wie Reis, könnte gefährdet sein, wenn keine Versorgung mit sauberem Wasser gewährleistet sei, erklärte der Verband.

Aus dem Po-Tal stammen ein Drittel der Agrarproduktion Italiens und 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Parma ist vor allem für seinen Parmesankäse und den Parma-Schinken berühmt. Nach einem offenkundigen Sabotageakt in einer ehemaligen Ölraffinerie waren zehntausende Liter Öl und Benzin in den Fluss Lambro ausgetreten und hatten dann am Mittwoch den Po erreicht.
Umweltschützer befürchten eine Katastrophe für Flora und Fauna in dem artenreichen Gebiet. Tausende Vögel – Enten, Reiher und andere – haben in der Region Nistplätze. Außerdem bringen mehrere Fischarten in den Gewässern ihren Nachwuchs zur Welt. „Das gesamte ökologische und ökonomische System ist in Gefahr“, warnte die Umweltorganisation WWF. Nach offiziellen Angaben ist das Trinkwasser in der Region sauber. In einigen Provinzen wurde aber in bestimmten Flussabschnitten des Pos der Fischfang verboten.

APD