Niederlande: Massenpanik bei Gedenkfeier mit Königin Beatrix

Niederlande: Massenpanik bei Gedenkfeier mit Königin Beatrix

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bei einer Gedenkfeier in Amsterdam für die Toten des Zweiten Weltkrieges mit Königin Beatrix ist es am Dienstagabend zu einer Massenpanik gekommen. Niederländischen Medienberichten zufolge wurden etwa 50 Menschen verletzt. Auslöser für den Zwischenfall waren nach Angaben der Polizei Schreie eines 39-jährigen Mannes, der offenbar geistig verwirrt ist.

Während zunächst nur wenige Teilnehmer auf die Schreie reagierten, entwickelte sich eine Panik, nachdem eine Polizeiabsperrung umfiel. Beatrix wurde von Beamten für wenige Minuten in Sicherheit gebracht.

Der 39-Jährige, der nach Angaben der Polizei offenbar ein orthodoxer Jude ist, wurde festgenommen. Er stammt aus Amsterdam und war der Polizei bereits wegen Drogendelikten bekannt. Er fing an, während einer Schweigeminute auf dem Damplatz in der Innenstadt zu schreien.

Die Gedenkfeier fand anlässlich des 65. Jahrestags des Kriegsendes statt, an der neben Beatrix weitere Mitglieder der königlichen Familie teilnahmen. Sie wurden nach der Panik zur Sicherheit in eine Seitenstraße gebracht.

Die Feier wurde jedoch schon nach wenigen Minuten mit einer Kranzniederlegung und einer Rede von Ministerpräsident Jan Peter Balkenende fortgesetzt. Beatrix erschien zunächst erschüttert, zeigte sich dann aber erleichtert und lächelte.

Erinnerungen an Apeldoorn

Der Vorfall rief Erinnerungen an eine tödliche Amokfahrt während einer Parade zum Königinnentag in Apeldoorn im April vorigen Jahres wach. Ein 38-jähriger Mann durchbrach damals mit seinem Auto die Absperrungen und raste in eine Menschenmenge.

Er riss sieben Menschen mit in den Tod. Sein eigentliches Ziel sei die Königsfamilie gewesen, erklärte der tödlich verletzte Amokfahrer noch am Tatort.

Die letzten Sekunden der Amokfahrt waren live im Fernsehen zu sehen, weil Beatrix und ihre Familie, die in einem offenen Bus saßen, von Kamerateams begleitet wurden.

(apn)