Donnerstag13. November 2025

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Nach Evakuierung: Immer wieder Explosionen auf Fähre

Nach Evakuierung: Immer wieder Explosionen auf Fähre

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Eine Fähre mit mehr als 240 Personen an Bord ist in der Nacht zum Samstag auf der Ostsee in Flammen aufgegangen. Nach Angaben des Havariekommandos in Cuxhaven gab es gegen Mitternacht eine Explosion auf dem Oberdeck der litauischen Fähre "Lisco Gloria". Das Schiff brennt noch immer und droht zu sinken.

(aktualisiert:12:50 Uhr)

Alle Menschen an Bord wurden lebend in Sicherheit gebracht. Das Fährschiff „Deutschland“ brachte die Geretteten am Morgen nach Kiel. Drei Menschen wurden bereits zuvor in Krankenhäuser ausgeflogen.

19 weitere wurden am Vormittag von Kiel aus in mehrere Kieler Kliniken des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein gebracht. Sie haben nach Polizeiangaben vorwiegend Rauchvergiftungen erlitten. Unter den Verletzten sind auch Kinder.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass wir alle haben“, sagte ein Sprecher des Havariekommandos. Die Geretteten wurden im Kieler Marinestützpunkt seelsorgerisch betreut. Die aus der Umgebung Kiels stammenden Personen sollten im Verlauf des Samstags nach Hause zurückkehren. „Alle anderen werden adäquat untergebracht“, sagte Emmen. Sie sollten mit dem nächsten Fährschiff am Samstagabend ihre Reise nach Klaipeda fortsetzen. 

Spezialisten setzen auf Havaristen über

Ein Hubschrauber setzte am Samstag ein „Boarding-Team“ auf der „Lisco Gloria“ ab. Die vier Spezialisten verankerten das Schiff, damit es nicht weiter in Richtung der dänischen Insel Langeland trieb. Nach Angaben des Havariekommandos kühlten die Einsatzkräfte das Schiff hauptsächlich, um ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Dennoch besteht die Gefahr, dass das Schiff sinkt.

Über die Brandursache kann derzeit nur spekuliert werden. Eventuell sei der Brand auf dem Wagendeck der Fähre ausgebrochen. Die genaue Unglücksursache würde in enger Zusammenarbeit mit den Behörden so schnell wie möglich aufgeklärt.

Das Schiff war von Kiel nach Klaipeda unterwegs und befand sich zum Unglückszeitpunkt nördlich der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn. Kiel hatte die 2002 gebaute „Lisco Gloria“ laut Fahrplan am späten Freitagabend verlassen.

Nach Angaben des Havariekommandos waren die Fähre „Deutschland“ und weitere Schiffe, auch der Bundespolizei, in Sichtweite, sodass sämtliche Passagiere und die Crew schnell vom brennenden Schiff gerettet werden konnten. Einige Passagiere hatten sich vor den Flammen ins Meer gerettet.

(dapd)