Samstag25. Oktober 2025

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Mindestens drei Menschen in Belgien ertrunken

Mindestens drei Menschen in Belgien ertrunken

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In Belgien sind laut AFP bei den schweren Überschwemmungen am Wochenende mindestens drei Menschen ertrunken. Auch in Frankreich und in Deutschland sorgte Tief "Carmen" für ein Wetterchaos. Bei uns blieb es bei geringen Sachschäden durch umgestürzte Bäume, an einigen Häusern gab es Dachschäden zu vermelden.

François Besch
 
Mindestens drei Menschenleben forderte das Unwetter vom Wochenende in unserem Nachbarland Belgien. In Solre-Saint-Géry, einem Dorf nahe der Grenze zu Frankreich, war der Fluss Hante infolge der starken Regenfälle seinem Bett entstiegen und hatte Straßen und Häuser überflutet. Eine Frau im Alter von 72 Jahren ertrank in ihrem Auto, wenig später wurde der leblose Körper eines Mannes entdeckt, der von den Fluten mitgerissen worden war.

230 Häuser mussten evakuiert werden

Am späten Sonntagnachmittag wurde dann eine dritte Leiche in Lessines, einem anderen Dorf der Provinz Hennegau (Hainaut), wo der Fluss Dendre über die Ufer trat, entdeckt. Eine vierte Person wurde als vermisst gemeldet.

Am Sonntagnachmittag ließen die heftigen Regenfälle, die seit Freitagabend über dem Norden von Belgien und Frankreich niedergingen, etwas nach. In Nortdflandern wurde der Katastrophenplan, der am Samstag ausgerufen worden war, wieder aufgehoben. In Flämisch-Brabant, Wallonisch-Brabant und der Region Brüssel hingegen verschärfte sich die Situation gestern Nachmittag. Besonders brenzlig war die Lage an dem Kanal, der zwischen Brüssel und Charleroi liegt. Hier war das Wasser an mehreren Stellen über die Ufer getreten und nachdem ein Deich brach mussten die Bewohner von 230 Häusern in Leeuw-Saint-Pierre evakuiert werden. Ein Industriebetrieb der Pharma-Gruppe UCB wurde ebenfalls Opfer der Überschwemmungen.

Störungen im Zugverkehr

Der Bahnverkehr zwischen Brüssel und der Nachbarstadt Hal musste vorübergehend gestoppt werden, was auch zu Störungen im internationalen Zugverkehr (Thalys und Eurostar) führte. Eine weitere Zuglinie zwischen Namur und Dinant ist schon seit Samstag infolge eines Erdrutsches gesperrt. Eine Hundertschaft der belgischen Armee ist angerückt, um die Bahnstrecke von Geröll, Schlamm und Bäumen zu befreien.

Trotz der bislang durch das Unwetter angerichteten Schäden hat Belgiens Premierminister Leterme am Sonntagvormittag auf dem flämischen Fernsehsender VRT betont, dass es zum aktuellen zeitpunkt nicht nötig sei, einen nationalen Katastrophenplan auszurufen.

Auch im Norden unseres Nachbarlandes Frankreich wurden Schäden durch Überschwemmungen gemeldet. Allerdings kam hier glücklicherweise kein Mensch zu Schaden.

20,5 Grad: Neuer Temperatur-Rekord

Bei unserem östlichen Nachbarn sorgte Tief Carmen vor allem im Ruhrgebiet für Chaos auf den Straßen durch Regen und Sturm. In Deutschland wurden aber auch örtlich neue Wärmerekorde für den Monat November aufgestellt: In Dresden-Strehlen wurden gestern 20,5 Grad gemessen, der bisherige Rekord lag bei 19,0 Grad und stammt aus dem Jahr 1969.

In Luxemburg: Vorerst keine Gefahr

Auf Nachfrage beim „Service de la Navigation“ wurde Tageblatt am Samstag mitgeteilt, dass es bislang keinerlei Anzeichen für Hochwasser gäbe. Auch in Vittel, so hieß es, sei derzeit noch alles normal.

Beruhigend auch die Aussagen der Verantwortlichen des nationalen Wetterdienstes auf Findel: In der Nacht zum heutigen Montag sollten noch fünf bis acht Liter Regen niedergehen. Ab heute soll es dann trocken bleiben, dies mindestens bis Mittwoch.