Nach Behördenangaben sprengte sich der Attentäter am Freitag mit einem mit Sprengstoff beladenen Lieferwagen bei einem Volleyballspiel im Nordwesten des Landes in die Luft. Dutzende weitere Menschen wurden bei der Attacke in dem Dorf Shah Hasan Khan verletzt. Mehr als zwanzig Häuser in der Nähe stürzten ein. Den Angaben zufolge hatten sich mehr als 200 Zuschauer zu dem Spiel zweier Dorfmannschaften auf dem Sportplatz versammelt.
Die Polizei machte die radikalislamischen Taliban für den Selbstmordanschlag verantwortlich. Der pakistanische Regierungschef Yousuf Raza Gilani verurteilte das Attentat. Derartige Gewalttaten änderten nichts an der Entschlossenheit der Regierung, den Terrorismus bis zu seiner „vollständigen Vernichtung“ zu bekämpfen, hieß es in einer Erklärung seines Büros.
Der Bezirk Bannu liegt in der Nordwest-Provinz an der Grenze zu Afghanistan, in der die Taliban aktiv sind. Polizei und Armee hatten im vergangenen Jahr eine Offensive gegen Aufständische in Bannu gestartet, die nach ihren Angaben vollständig abgeschlossen wurde. Seit Mitte Oktober geht das pakistanische Militär im benachbarten Stammesgebiet Süd-Waziristan in einer Bodenoffensive gegen die Taliban vor, nachdem in den Monaten zuvor bereits Stellungen von Aufständischen aus der Luft angegriffen worden waren.
Pakistan wird seit zweieinhalb Jahren regelmäßig von Anschlägen erschüttert, seit Juli 2007 kamen dabei mehr als 2800 Menschen um. In der südpakistanischen Finanzmetropole Karachi waren am Montag bei einem Anschlag auf einen Umzug von zehntausenden schiitischen Gläubigen 43 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.
Am Samstag sprengten Aufständische in den nordwestlichen pakistanischen Stammesgebieten zwei Schulen und ein medizinisches Versorgungszentrum in die Luft. Menschen seien bei den Anschlägen nicht zu Schaden gekommen, sagte ein Behördenvertreter. Im Dorf Malangi im Bezirk Bajaur legten Explosionen eine staatliche Grundschule und eine Oberschule für Jungen sowie ein benachbartes Gesundheitszentrum ganz oder teilweise in Trümmer.
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