Die Menschenrechtsorganisation warf der Regierung vor, in der Vergangenheit die Verantwortlichen für derartige Ausschreitungen nicht zur Rechenschaft gezogen zu haben, und riefen sie auf, endlich tätig zu werden. Die Behörden verschärften unterdessen die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt Jos und verhängten ein 24-stündiges Ausgehverbot. Durch die Straßen patrouillierten am Mittwoch Soldaten mit Maschinengewehren. Auslöser der jüngsten Unruhen war laut Polizei ein Brandanschlag muslimischer Jugendlicher auf eine mit Gläubigen gefüllte christliche Kirche am Sonntag. Muslimische Kleriker wiesen dies zurück.
Zusammenstöße dieser Art sind in der Region nicht neu. 2008 wurden bei zweitägigen Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen in Jos 300 Menschen getötet, 2004 kamen bei solchen Unruhen bis zu 700 Menschen ums Leben. Der religiös motivierten Gewalt liegen zumeist lokale Streitigkeiten zugrunde. Laut Human Rights Watch wurden seit dem Ende der Militärherrschaft in dem westafrikanischen Land vor gut zehn Jahren bei religiös oder ethnisch motivierten Zusammenstößen 13.500 Menschen getötet.
APD
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können