Meeresströmung treibt Öl in Richtung Florida

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Einen Monat nach Beginn der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko haben jetzt dicke Ölschichten die Feuchtgebiete von Louisiana erreicht. Erste Öl-Ausläufer könnten durch eine starke Meeresströmung in Richtung Florida gelangen.

„Jetzt ist das dicke Öl, vor dem sich jeder gefürchtet hat, hier“, sagte Gouverneur Bobby Jindal.

Die braune Schicht bedeckte das Marschgras und trieb im flachen Wasser der Feuchtgebiete am Südostzipfel von Louisiana in der Mündung des Mississippi. In dem Gebiet leben viele seltene Vögel, Meeressäuger und andere Arten.

Erste Ausläufer des Ölteppichs haben jetzt eine Meeresströmung erreicht, die das Öl in Richtung der Inselkette Florida Keys treibt. Das teilten Forscher der US-Behörde für Ozeanographie und Atmosphäre mit.

Die Strömung könnte das Öl dann um Florida herum in den Atlantik spülen. Für den US-Staat wäre das eine Katastrophe. Öl könnte an die bei Touristen beliebten Stränden an der Ostküste Floridas und in die ökologisch wichtigen Gebiete im Süden des Landes gelangen.

Auch Kuba betroffen

US-Vertreter nahmen inzwischen auch Gespräche mit Kuba auf, um den dortigen Behörden zu erklären, was zu tun ist, wenn das Öl den Nordzipfel der Insel erreichen sollte. Experten des Wetterdienstes von Florida erklärten, es werde noch rund sieben Tage dauern, bis das Öl die Keys erreicht.

Die Strände seien weiter sauber und sicher, hieß es. Sonnenöl sei derzeit das einzige Öl an den Stränden, sagte ein Sprecher. Umweltschützer forderten im Zusammenhang mit der Ölpest eine stärkere staatliche Aufsicht und eine bessere Informationspolitik.

Die US-Regierung müsse alle vorhandenen Informationen zu den Auswirkungen der Ölpest öffentlich machen, hieß es. Dem Ölkonzern BP warfen die Umweltschützer vor, zu viele Informationen über die Katastrophe zurückzuhalten. BP betrieb die Bohrinsel „Deepwater Horizon“, die am 20. April vor der Küste Louisianas explodierte und zwei Tage später sank.

Der Konzern leitet seitdem die Maßnahmen zur Ölbekämpfung. Man arbeite eng mit den Behörden zusammen und habe bisher viel Erfolg damit gehabt, das Öl von den Küsten fernzuhalten, teilte BP mit. Am Sonntag solle damit begonnen werden zu versuchen, das zerstörte Bohrloch zu verstopfen.

Das könne aber noch Wochen dauern.

(apn)