Korea-Konflikt: China vermittelt zwischen Parteien

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China will angesichts der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zwischen den beiden verfeindeten Ländern vermitteln.

Die Regierung in Peking brachte am Sonntag eine Wiederbelebung der Sechs-Parteien-Gespräche unter Beteiligung der USA, Russlands und Japans ins Gespräch. Unterdessen begann ein länger geplantes Seemanöver der USA und Südkoreas mit einem US-Flugzeugträger und zahlreichen anderen Schiffen. Nordkorea brachte einem Bericht zufolge Raketen in Stellung und drohte mit einem erneuten Militärschlag.

Der chinesische Außenstaatssekretär Wu Dawei sagte auf einer Pressekonferenz in Peking, die Lage auf der koreanischen Halbinsel sei besorgniserregend. Er schlug eine Dringlichkeitssitzung der Sechsergruppe vor. Thema der derzeit ausgesetzten Verhandlungen ist eigentlich ein Austausch über das nordkoreanische Atomprogramm. Wu rechnet nach eigenen Worten allerdings nicht damit, dass die Verhandlungen in vollem Umfang wiederaufgenommen werden könnten. Das südkoreanische Außenministerium erklärte, den Vorschlag Chinas gewissenhaft zu prüfen. Nordkorea hatte die Gespräche vor zwei Jahren für beendet erklärt.

China soll helfen

China hat beide Seiten wiederholt zur Mäßigung aufgerufen und ergreift in dem Konflikt öffentlich nicht Partei. Südkorea hatte die Volksrepublik zuvor aufgerufen, mehr zu einer Lösung des Konfliktes beizutragen, der mit dem Beschuss der Insel Yeonpyeonam Dienstag einen Höhepunkt erreichte. Die beiden Länder befinden sich seit Ende des Korea-Kriegs 1953 offiziell noch im Kriegszustand. Südkorea begann am Sonntag gemeinsam mit den US-Streitkräften mit einem Seemanöver, an dem der Flugzeugträger „George Washington“ mit 75 Flugzeugen teilnimmt. Begleitet wird das Riesenschiff mit einer Besatzung von mehr 6000 Mann von vier weiteren Kriegsschiffen, wie die US-Streitkräfte mitteilten.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap brachte Südkorea drei Zerstörer sowie Fregatten und Flugzeuge zum Kampf gegen U-Boote für die Übung in Stellung. Das Manöver findet demnach aber weit von der Insel entfernt statt, auf der vier Menschen durch nordkoreanische Artilleriegeschosse getötet wurden. Nordkorea hatte am Samstag erklärt, falls es dabei zivile Opfer gegeben haben sollte, sei dies sehr bedauerlich. Bei dem Beschuss kamen nach südkoreanischen Angaben zwei Zivilisten und zwei Soldaten ums Leben.

Regierung könnte Geld in Märkte pumpen

Angesichts des Manövers erneuerte Nordkorea seine Drohungen. Man werde auf jede Verletzung seines Hoheitsgebietes mit einem Gegenschlag reagieren, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Yonhap zufolge brachten die Streitkräfte des Nordens Boden-Boden- und Boden-Luft-Raketen an der Grenze in Stellung. Ein Aufruf der südkoreanischen Behörden an die Bewohner von Yeonpyeong, sich in Luftschutzräumen in Sicherheit zu bringen, sei allerdings nach kurzer Zeit wieder aufgehoben worden.

Die Spannungen sind auch für Investoren Interesse, die in der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens engagiert sind. Das südkoreanische Finanzministerium rechnet der Agentur Yonhap zufolge damit, dass sich die Unruhe an den Finanzmärkten schnell legen wird, wenn es keine weitere Provokationen Nordkoreas gibt. Die Regierung ist demnach aber bereit, die Märkte am Montag mit Geld zu stützen.

reuters