(aktualisiert:19:45Uhr)
Nach einem gewaltsamen Umsturz mit Dutzenden Toten am Mittwoch hatte die bisherige Opposition am Donnerstag eine Übergangsregierung gebildet. Präsident Kurmanbek Bakijew floh aus Bischkek, lehnte aber einen Rücktritt und die Anerkennung einer Niederlage ab.
In der E-Mail schreibt Bakijew: „Ich habe und ich werde nicht die Macht abgeben.“ Mindestens 74 Menschen wurden bei dem gewaltsamen Umsturz nach Angaben des Gesundheitsministeriums getötet, weitere 400 verletzt.
Die am Donnerstag ausgerufene Übergangsregierung löste das Parlament auf und kündigte an, das zentralasiatische Land bis zu Wahlen in einem halben Jahr zur regieren.
Die Streitkräfte seien auf ihrer Seite und würden nicht gegen Demonstranten vorgehen. Die frühere Außenministerin Rosa Otunbajewa stellte sich als neue Ministerpräsidentin vor. Otunbajewa forderte Präsident Kurmanbek Bakijew zum Rücktritt auf und sagte, ihre Regierung wolle entsprechende Verhandlungen mit ihm aufnehmen.
Russland schickt Soldaten
Die Proteste begannen am Dienstag in der Stadt Talas, ausgelöst von einer massiven Erhöhung der Strom- und Heizkosten.
Russland und die USA, die beide Militärstützpunkte in dem zentralasiatischen Land haben, äußerten sich“über die Situation in dem Land skeptisch.
Moskau entsandte 150 zusätzliche Fallschirmjäger zu seinem Stützpunkt 20 Kilometer östlich von Bischkek, wie Generalstabschef Nikolai Makarow mitteilte.
Bakijew kam 2005 selbst an der Spitze einer Protestbewegung an die Macht. Diese „Tulpenrevolution“ führte zum Sturz seines Vorgängers Askar Akajew, dem Korruption und Günstlingswirtschaft vorgeworfen wurden. Auch Bakijew hat zahlreiche Mitglieder seiner Familie mit führenden Posten in Wirtschaft und Politik versorgt.
(apn)
De Maart
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