In Marseille versperrten etwa 500 Hafenarbeiter zusammen mit anderen Beschäftigten die Zufahrt zum Flughafen, der ein wichtiges Drehkreuz für inländische und internationale Verbindungen zwischen Europa und Afrika ist. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Der Chef des Gewerkschaftsbundes CGT, Bernard Thibault, rief in einem Radio-Interview zu neuen Streiks in der kommenden Woche auf.
Seit Wochen kommt es immer wieder zu massiven Protesten gegen die von der Regierung geplante Anhebung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre. Neben den Gewerkschaften beteiligten sich daran auch Schüler und Studierende.
Die Mehrheit der Franzosen ist gegen das Vorhaben, dass Sarkozy als unerlässlich zur Sanierung des Staatshaushalts betrachtet. Die Folgen der Streiks und Proteste sind in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens zu spüren, etwa im Tourismus oder bei Kulturveranstaltungen. So verschob die Pop-Diva Lady Gaga Konzerte in Paris, Oscarpreisträger Tim Robbins und seine Band sagten ihren Auftritt in der Hauptstadt ab.
Auch kam es am Rande der insgesamt friedlichen Proteste am Mittwoch in Lyon und im Pariser Vorort Nanterre erneut zu Straßenschlachten zwischen Jugendlichen und der Polizei. Die endgültige Abstimmung über die Rentenreform im Senat wird Ende dieser Woche erwartet, wobei eine Verschiebung nicht unwahrscheinlich ist.
Abgeordnete der Opposition brachten Anträge mit Hunderten Zusätzen ein und forderten eine neue Debatte über das Vorhaben.
Reuters
De Maart
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