US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, der Iran habe das Recht auf die friedliche Nutzung der Atomkraft, aber nicht auf Atomwaffen.
Bereits im August wurden Brennstäbe auf das Gelände gebracht, aber noch nicht in den Reaktorkern eingesetzt. Als Grund für die Verzögerungen führte der Iran kleinere technische Probleme an. Das Computervirus Stuxnet befiel Rechner in Buschehr, was nach offizieller Darstellung jedoch nicht zu den Verspätungen führte.
Experten zufolge will die Islamische Republik mit den Fortschritten in Buschehr ein Signal an die eigene Bevölkerung senden. So solle gezeigt werden, dass die Regierung dem Druck internationaler Sanktionen widerstehen könne, heißt es.
Saktionen halten die Mullahs nicht auf
Die Vereinten Nationen, die USA und die EU haben Strafen gegen den Golfstaat verhängt. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte: „Politischer Druck etwa durch Sanktionen wird unseren Fortschritt nicht aufhalten können. Wir werden weiter unser unveräußerliches Recht ausüben, die Atomtechnologie friedlich zu nutzen.“ Der Regierung wird vorgeworfen, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung nach Atomwaffen zu streben, was die Führung in Teheran bestreitet.
Dem Bau einer Atombombe kommt der Iran Experten zufolge durch ein Anfahren des AKW in Buschehr nicht näher. Russland werde das angereicherte Uran liefern und abgebrannte Brennelemente abnehmen. Uran ist ab einem Reinheitsgrad von 90 Prozent waffentauglich.
Hoffen auf neue Verhandlungen
US-Außenministerin Clinton sagte in New York: „Wir haben kein Problem mit dem Reaktor in Buschehr.“ Es seien andere Anlagen, in denen der Iran vermutlich an Waffen arbeite. Der Chef der internationalen Atomenergie-Organisation IAEA, Yukiya Amano, forderte den Iran zur Zusammenarbeit auf. Das Land müsse konkrete Maßnahmen ergreifen, um seinen Verpflichtungen nachzukommen, sagte Amano bei einem Besuch in Moskau.
Nach einem Vorschlag der Sechsergruppe, zu der auch Deutschland gehört, soll die Regierung in Teheran ihr Atomprogramm unter die Aufsicht der IAEA stellen. Im Gegenzug wurden dem Land Erleichterungen in Handel und politischen Beziehungen in Aussicht gestellt. Eine offizielle Antwort aus dem Iran gibt es bislang nicht. Auch Clinton äußerte am Dienstag die Hoffnung, dass sich der Iran wieder mit den sechs Staaten verhandelt.
Reuters
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