Donnerstag6. November 2025

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Hochwasseralarm in Mitteleuropa

Hochwasseralarm in Mitteleuropa

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Schwere Regenfälle haben in Mitteleuropa große Überschwemmungen ausgelöst. In Polen kamen seit dem Wochenende mindestens fünf Menschen ums Leben. In den betroffenen Gebieten in der Slowakei, Ungarn und Tschechien mussten zudem Tausende Menschen evakuiert werden.

Wegen des drohenden Hochwassers wurde am Dienstag auch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf unbestimmte Zeit geschlossen. In Deutschland wird in den kommenden Tagen mit starken Regenfällen gerechnet, Brandenburg stellt sich zum Wochenende auf Hochwasseralarm ein.

Für den Nordosten Ungarns, in der Region Borsod-Abauj-Zemplen, rief Ministerpräsident Gordon Bajnaj den Notstand aus. Zudem musste wegen der Überschwemmungen der Bahnverkehr in weiten Teilen des Landes gesperrt werden, einige Städte im Nordosten sind derzeit unerreichbar. In der Slowakei will die Regierung bis zu 3.700 Soldaten in die betroffenen Krisenregionen zur Unterstützung schicken.

In Polen wurden aus den besonders stark bedrohten Gebieten 2.000 Menschen evakuiert. In Krakau musste zudem eine Hauptverkehrsbrücke über der Weichsel gesperrt werden. Der Sprecher der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Jaroslaw Mensfelt, erklärte, Hochwasser in den beiden nahe gelegenen Flüssen Weichsel und Sola gefährde auch die Gedenkstätte am Ort des früheren nationalsozialistischen Vernichtungslagers.

Die Archive und einige Ausstellungsstücke seien aus dem Erdgeschoss in andere Etagen gebracht worden. Es sei das erste Mal, dass die Gedenkstätte, die jährlich von einer Million Menschen besucht wird, wegen Hochwassers geschlossen werden müsse, sagte Mensfelt.

Mehrere hundert Liter Regen pro Quadratmeter

Im Einzugsgebiet von Weichsel und Oder seien seit der Nacht zu Sonntag bis zum Dienstagmorgen teilweise mehrere Hundert Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, sagte Bernd Zeuschner vom Deutschen Wetterdienst.

Jedoch lasse die Intensität der Niederschläge bereits deutlich nach. Deshalb würden auch in Brandenburg nicht die Ausmaße von 1997 erreicht. Der Großteil des Wassers werde wohl über die Weichsel abfließen, dennoch müsse auch entlang der Oder mit einem starken Pegelanstieg gerechnet werden, erklärte er.

Am Samstag werde sich die Wetterlage aber wieder zunehmend beruhigen.

(apn)