„Griechen sind auf dem richtigen Weg“

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EU-Kommissarin Viviane Reding war am Donnerstagabend zu Gast bei der Polit-Talkshow Maybrit Illner. Themen waren unter anderem Griechenland und die Euro-Krise. Es gab viel Lob für Kanzlerin Merkel.

Viviane Reding war am Donnerstagabend Gast der Polit-Talkshow Maybrit Illner. Die Runde unterhielt sich vor allem über Griechenland, die Eurokrise und die Währungsreform. Die Luxemburger Kommissarin verteidigte den Euro und sprach sich gegen eine Währungsreform aus, lobte in diesem Zusammenhang vor allem die deutsche Bundeskanzlerin und CDU-Wahlkämpferin Angela Merkel.

Griechenland

Viviane Reding zeigte sich optimistisch bezüglich Griechenland. „Wir sehen doch, dass das zweite Hilfspaket hilft. Das Budget kommt langsam wieder ins Gleichgewicht, die Verwaltung wird reformiert, sie sind auf dem richtigen Weg. Dass der schwer ist, das wissen wir.“ Reding knüpfte die EU-Hilfe jedoch auch die eigenen Anstrengungen der Griechen. „Nur wenn die Griechen ihre Hausaufgaben machen, können wir Solidarität bringen, denn Solidarität ohne Solidität geht nicht. Die Griechen wählen sich ihre eigene Regierung. Europa ist nicht eine Diktatur, die einfach eine Regierung aushebeln kann, das müssen schon die Griechen selber machen. Sie müssen bedenken, dass die heutige Generation ausbaden muss, was frühere Generationen angerichtet haben.“

In puncto Euro-Krise lobte die EU-Kommissarin die deutsche Kanzlerin und befürwortete das Beibehalten des Euros. „Angela Merkel hat stark mitgeholfen, damit das Vertrauen in den Euro bleibt. Der Euro ist stärker als der Dollar, ist die zweitwichtigste Weltreservewährung und hat uns die historisch niedrige Inflation gebracht. Das ist verrückt zu sagen, dass wir das aufgeben sollen, das bitte in dem Hörsaal lassen, aber nicht in die Praxis, denn sonst geht alles kaputt“.

Bankenunion

Für die Krise macht Reding während der Diskussionrunde die Banken verantwortlich und lobte nochmals Kanzlerin Merkel. „Wer ist schuld an der ganzen Misere? In einigen unserer Mitgliedsstaaten unverantwortlich handelnde Banken und die mussten gestützt werden, wie in Irland von den Steuerzahlern. Dafür haben wir die Bankenunion gegründet, damit das nicht mehr geschieht, damit nicht mehr der Steuerzahler haftet für eine dysfunktionale Bank. Wir haben die Kontrolle bei der EZB angesiedelt, damit wir dieses zärtliche Miteinander der nationalen Aufsichtsbehörden mit den Banken im eigenen Land nicht mehr haben. Das haben wir europäisch hingekriegt, und das war ein wichtiger Schritt.“

Fall Zypern

In Bezug auf Zypern meinte Reding:“Wir haben gesehen, dass auch die Bankeigentümer zahlen. Das zeichnet verantwortliche Politik aus, wenn wir aus Fehlern lernen. Und da muss ich sagen, da war Frau Merkel immer ein Stabilitätsanker. Und da verstehe ich euch Deutsche nicht. Ihr kritisiert an Frau Merkel herum, vielleicht weil Wahlkampf ist, aber die ganze Welt beneidet euch doch um Frau Merkel!“

Keine Währungsreform

Vor allem eine Währungsreform bereitet Viviane Reding Kopfzerbrechen. „Eine Währungsreform würde schlimmere Folgen mit sich bringen, besonders für kleine Sparer“, so Viviane Reding. Deutschland könnte sich dies nicht leisten. Das Land würde an seinem eigenen Stuhl sägen, wenn es den Euro kaputtreden würde. Viviane Reding erinnerte am Donnerstagabend außerdem daran, dass Deutschland bezüglich der Finanzhilfen, die größte Last tragen würde, unterstrich ab, dass pro Kopf gesehen, die Luxemburger noch viel mehr bezahlen würden. Im Gegensatz zu Deutschland würde bei diesem Thema in Luxemburg konstruktiv mitgearbeitet und nicht zerredet, schlussfolgerte Viviane Reding.