Papst Franziskus hat sich mit deutlichen Worten in den Streit der Europäer um die Aufnahme von Flüchtlingen eingeschaltet. Der Papst forderte am Sonntag eine „einmütige Antwort“ der Europäer und eine „gerechte Verteilung der Lasten“ der Flüchtlingskrise zwischen den Ländern. Das katholische Kirchenoberhaupt äußerte sich während des Angelusgebetes auf dem Petersplatz in Rom.
Ausdrücklich begrüßte Papst Franziskus die „großzügige Hilfe“ für Flüchtlinge durch Griechenland und „die anderen Länder in vorderster Front“. Die humanitäre Notlage erfordere die „Zusammenarbeit aller Nationen“, unterstrich Franziskus.
Gespaltenes Europa
Zwischen den Europäern hat sich der Streit um die Aufnahme der vielen Flüchtlinge, die vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan kommen, in den vergangenen Wochen verstärkt. Während viele osteuropäische Staaten überhaupt keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, haben Länder wie Österreich eine Tagesobergrenze eingeführt. Deutschland plädiert für eine europäische Lösung, die eine Umverteilung der Flüchtlinge über Kontingente einschließt.
Zur Zeit sitzen mehrere tausend Flüchtlinge in Griechenland fest. Am Samstag hatte Mazedonien zeitweise seine Grenze zu Griechenland geöffnet und etwa 300 Menschen durchgelassen. In ganz Griechenland halten sich nach Regierungsangaben derzeit mehr als 20.000 Flüchtlinge und Migranten auf. Der für Migration zuständige Vize-Innenminister Ioannis Mouzalas sagte am Samstag, die Lage in Idomeni werde binnen zwei Wochen geregelt. Seine Regierung werde im Land verteilt provisorische Flüchtlingslager einrichten, in denen 2.000 bis 3.000 Menschen unterkommen könnten.
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