Freitag7. November 2025

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Generalstreik legt Griechenland lahm

Generalstreik legt Griechenland lahm

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Streiks gegen das drakonische Sparprogramm der sozialistischen Regierung haben das öffentliche Leben in Griechenland erneut lahmgelegt. Schulen und öffentliche Verwaltungen arbeiteten am Donnerstag ebenso wenig wie Bus- und Straßenbahnfahrer.

In Krankenhäusern wurde nur in Notfällen operiert, Fähren legten nicht zu den Inseln in der Ägäis ab, Inlandsflüge fielen aus und Touristen mussten an der Akropolis unverrichteter Dinge umkehren.

Tausende Demonstranten zogen unter dem Ruf „Diebe kommt raus“ zum Parlament. Ministerpräsident Giorgos Papandreou zeigte sich von den Protesten unbeeindruckt.

„Griechenland verändert sich rasant. Wir sind fest entschlossen“, sagte der Regierungschef auf einem Wirtschaftsforum in Beirut.Zu dem Streik hatten Gewerkschaften aufgerufen, die etwa die Hälfte der rund fünf Millionen Arbeitnehmer in ihren Reihen organisiert haben.

Am Demonstrationszug zum Parlament nahmen nach Angaben der Polizei, die mit Teilnehmerzahlen allerdings sehr zurückhaltend umgeht, 15.000 Menschen teil.

Der Marsch war jedoch weniger machtvoll als der vom 5. Mai, als 50.000 Menschen auf die Straße gegangen waren. Damals wurden bei Brandanschlägen drei Menschen getötet.

Auf Tuchfühlung mit der Polizei

Die kommunistische Gewerkschaft Pame, die normalerweise die disziplinierte Speerspitze bei Demonstrationen bildet, hatte ihre Mitglieder am Donnerstag aufgerufen, nicht auf die Straße zu gehen.

„Ich weiß nicht, was sie am Parlament machen werden, aber wir gehören nicht dazu und sind nicht dabei“, sagte ein Pame-Spitzenfunktionär der Nachrichtenagentur Reuters.

Auf Tuchfühlung begleitete die Bereitschaftspolizei eine Gruppe junger Demonstranten, die schwarze Anarchistenfahnen schwangen.

Mit den Streiks wollen die Gewerkschaften die Regierung zur Rücknahme des drakonischen Sparprogramms aus Einkommenskürzungen und Steuererhöhungen zwingen, für das ihr EU und IWF im Gegenzug Hilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro zugesagt haben.

Die dramatische Verschuldung Griechenlands hat Spekulanten zu massiven Angriffen gegen den Euro veranlasst.

(Reuters)