Der Vatikan hat eine Behörde zur Kontrolle von Finanzgeschäften gegründet und Richtlinien gegen Geldwäsche erlassen. Papst Benedikt XVI. unterzeichnete die Dekrete am Donnerstag und sagte, der Kirchenstaat wolle damit Schlupflöcher für Steuerflüchtlinge schließen.
Die Richtlinien treten am 1. April kommenden Jahres in Kraft und sollen Geldgeschäfte künftig transparenter machen. Die neue Kontrollbehörde wird zudem alle Finanztransaktionen des Vatikans überwachen.
Mit der neuen Gesetzgebung habe der Vatikan einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, hieß es am Donnerstag aus Kreisen internationaler Finanzorganisationen. Beobachter gehen davon aus, dass der Kirchenstaat mit den Richtlinien auf Ermittlungen der römischen Staatsanwaltschaft wegen Geldwäsche reagiert.
Ermittlungen gegen die Vatikanbank
Die Ermittler hatten im vergangenen September 23 Millionen Euro beschlagnahmt und eine Untersuchung gegen den Vorstandsvorsitzenden der Vatikanbank, Gotti Tedeschi, und seinen Stellvertreter eingeleitet. Die Bank hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft Überweisungen durchgeführt, ohne Absender oder Empfänger zu identifizieren und damit gegen das Gesetz verstoßen.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi wies am Donnerstag einen Zusammenhang mit den Ermittlungen zurück. Mit den Richtlinien komme der Vatikan vielmehr seinen Verpflichtungen aus einem Finanzabkommen mit der EU von 2009 nach.
De Maart

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