FBI gibt Überwachungs-Videos frei

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Beim Boston-Prozess sagten an den ersten Tagen mehrere Opfer aus. Es wurden aber auch Videoaufnahmen gezeigt, welche beide mutmaßlichen Attentäter vor und nach der Explosion zeigen.

In den ersten drei Tagen des Prozesses hatte die Anklage mehr als ein Dutzend Zeugen aufgerufen, darunter mehrere Zuschauer bei dem Boston-Marathon, die den Verlust von Gliedmaßen schilderten. Das FBI hat des Weiteren am Montag mehrere Überwachungsvideos freigegeben, welche beide mutmaßlichen Attentäter vor und nach der Explosion zeigen.

Vor der Befragung der Zeugen schmetterte Richter George O’Toole Jr. am letzten Donnerstag zunächst einen Antrag der Verteidigung ab. Anwälte von Zarnajew hatten die Schilderungen Überlebender vom Vortag als „grausig“ bezeichnet und wollten diese Berichte künftig einschränken.

Mutmaßliche Bekennerbotschaft

Im Prozess um das Attentat auf den Boston-Marathon ist den Geschworenen am Dienstag eine mutmaßliche Bekennerbotschaft des Angeklagten Dschochar Zarnajew vorgelegt worden. An der Innenwand des Bootes, in dem er schließlich gefasst wurde, schrieb Zarnajew, die US-Regierung „tötet unsere unschuldigen Zivilisten“ und „Als Muslim kann ich nicht zusehen, wie solche bösartigen Taten ungestraft bleiben“.

Auf den Fotos der Botschaft waren auch Blutflecken und Einschusslöcher an der Innenwand des in einem Garten abgestellten Bootes zu sehen. Dort hatte sich der jüngere Zarnajew verschanzt, nachdem sein Bruder Tamerlan bei einer Verfolgungsjagd von der Polizei erschossen worden war.
Zarnajews Anwälte betonten während des Kreuzverhörs eines Polizisten, dass alle Schüsse von außerhalb des Bootes kamen. Im Inneren bei Zarnajew seien keinerlei Waffen gefunden worden, sagte der Beamte.

Die Staatsanwaltschaft wirft Zarnajew vor, den Anschlag gemeinsam mit Tamerlan verübt zu haben. Sie sollen in Rucksäcken zwei selbst gebastelte Sprengsätze an der Ziellinie deponiert haben. Diese explodierten, als die ersten Teilnehmer des Marathons einliefen. Bei dem Anschlag wurden drei Menschen getötet und mehr als 260 verletzt. Die Verteidigung von Zarnajew hat eingeräumt, dass der Angeklagte das Verbrechen verübt habe, doch argumentiert sie, er sei von seinem älteren Bruder Tamerlan rekrutiert worden. Tamerlan Zarnajew wurde nach dem Attentat im April 2013 bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet. Im Falle eines Schuldspruchs droht Dschochar Zarnajew die Todesstrafe.