Erst am Sonntag waren bei Anschlägen auf die deutsche Botschaft und weitere diplomatische Vertretungen mehr als 40 Menschen getötet worden, seit Freitag sind der neuen Welle der Gewalt mehr als 100 Iraker zum Opfer gefallen.
Der Gewinner der jüngsten Parlamentswahl, Ajad Allawi, machte das nach der Abstimmung vom 7. März entstandene Machtvakuum im Irak für das Wiederaufflammen der Gewalt verantwortlich.
Extremisten versuchten, die Ungewissheit über die politische Zukunft des Landes auszunutzen, sagte Allawi der Nachrichtenagentur AP. Der ehemalige Ministerpräsident hatte die Parlamentswahl mit seinem säkular ausgerichteten Wahlbündnis Irikija mit einem knappen Vorsprung von zwei Mandaten gewonnen. Der amtierende Regierungschef Nuri al-Maliki erkennt dieses Ergebnis allerdings nicht an. Um eine Regierung bilden zu können, wären sowohl Allawi als auch Al-Maliki auf Koalitionspartner angewiesen.
Sprengsätze und Autobombe explodierten in schneller Folge
Die Bombenserie vom Dienstag begann gegen 9.30 Uhr Ortszeit mit mehreren Explosionen in einem Wohngebiet im Schula-Viertel im Nordwesten Bagdads. Kurz darauf detonierte in etwa einem Kilometer Entfernung auf einer Kreuzung eine Autobombe und beschädigte mehrere Gebäude, wie Polizeibeamte berichteten. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AP, der Anschlag habe ein Verkehrschaos angerichtet: „Autos kollidierten miteinander, aus einem Gebäude stieg Feuer und Rauch auf, und während wir noch starr vor Schreck waren, gab es eine weitere Explosion.“
Gegen 9.45 Uhr explodierte dann in einem Restaurant in der Innenstadt ein in einer Plastiktüte versteckter Sprengsatz. Noch Stunden später wühlten verzweifelte Menschen in den Trümmern des Gebäudes nach Überlebenden.
AP
De Maart
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