Euro-Austritt Athens wird wahrscheinlicher

Euro-Austritt Athens wird wahrscheinlicher
(AFP)

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Die Wahrscheinlichkeit eines Euro-Austritt Griechenlands ist nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's seit Jahresbeginn gestiegen. Unterdessen sind die Troika-Prüfer in Athen mit vielen "roten Karten" im Gepäck.

Das Risiko sei sogar deutlich höher, sagte Moody’s-Analystin Sarah Carlson in der Nacht zum Dienstag. Ein Ausscheiden des Landes aus der Euro-Zone sei dennoch nicht das Basisszenario der Ratingagentur, sagte die Expertin. Auch andere Euro-Länder laufen nach Einschätzung der Analystin keine Gefahr, die gemeinsame Währung zu verlieren. „Wir würden keine wirkliche Wahrscheinlichkeit für solch ein Ereignis sehen“, sagte sie.

Die Experten von EU, IWF und EZB sind am Dienstag in Athen zu den entscheidenden Prüfungen der Sparfortschritte seit Ausbruch der Euro-Schuldenkrise eingetroffen. Am Freitag wollen sich die Kontrolleure des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission, die sogenannte Troika, mit Ministerpräsident Antonis Samaras treffen, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Eine endgültige Bewertung wird nicht vor Ende August erwartet. Dann will die Troika erneut nach Athen reisen.

Staatspleite in Sichtweite

Griechenland ist akut von einer Pleite bedroht. Die Kontrolleure bringen viele „rote Karten“ mit, kommentierte die griechische Presse am Dienstag. Athen habe die Spar- und Reformauflagen nicht wie vorgeschrieben abgearbeitet. Diese Arbeiten seien wegen des Dauerwahlkampfes im Frühjahr in Rückstand geraten.

Die Troika-Vertreter und Athen versuchen herauszufinden, wie in den Jahren 2013 und 2014 das Finanzloch von 11,5 Milliarden Euro gestopft werden kann. Zudem sollen auch im laufenden Jahr weitere Sparmaßnahmen umgesetzt werden. Dutzende Behörden stehen vor der Schießung. Zudem sollen Pläne für die Bekämpfung der Steuerhinterziehung und die Verschlankung des Staates abermals erörtert werden. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund einer Wirtschaft, die tief in der Rezession steckt. Dadurch verringern sich auch die Einnahmen des Staates dramatisch. Vom Urteil der Troika hängt es letztlich ab, ob weitere Milliarden nach Athen fließen oder das Land bankrott geht.