EU-Regeln auch im Heimatland umsetzen

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Der designierte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella will europäische Regeln notfalls auch gegen sein Heimatland Malta durchsetzen.

„Missbrauch kann nicht toleriert werden, und es ist hier nicht meine Rolle, Malta zu verteidigen“, sagte Vella am Montag bei seiner Anhörung vor Europaparlamentariern.

Umweltschutzorganisationen wie der WWF bemängeln, dass ausgerechnet ein Malteser für Umweltschutz zuständig werden soll. Die Mittelmeerinsel gilt unter Umweltschützern als berüchtigt für illegale Jagd auf Zugvögel. „Ich bin weder Jäger noch Vogelfänger“, sagte Vella. „Ich verurteile jede illegale Jagd.“ Zur möglichen Modernisierung von Umweltgesetzen etwa zum Vogelschutz sagte Vella: „Wir revidieren nicht, wir überprüfen lediglich.“

„Umwelt kommt nicht zu kurz“

Vella wehrte sich auch gegen Vorwürfe der Abgeordneten, Umweltschutz und Nachhaltigkeit kämen in der neuen EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker zu kurz, weil Industrieinteressen zu stark wögen. „Ich glaube nicht, dass die Juncker-Kommission die Umwelt heruntergestuft hat“, hielt Vella dagegen. „Die Umwelt hat viel mit nachhaltiger Fischerei zu tun, die Umwelt hat viel mit nachhaltiger Wirtschaft zu tun.“ Das habe er auch als Tourismusminister auf Malta gelernt.

Der 64-jährige Vella soll für Umwelt und Fischerei zuständig sein. Zuvor muss das Europaparlament dem gesamten Personalpaket zustimmen. Die neue Kommission soll die Arbeit im November aufnehmen.