Freitag24. Oktober 2025

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Erstmals Frau an die Spitze Costa Ricas gewählt

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In Costa Rica ist erstmals eine Frau an die Spitze des Staates gewählt worden. Die Konservative Laura Chinchilla gewann die Präsidentenwahl vom Sonntag mit einer überwältigen Mehrheit von 47 Prozent der Stimmen.

Die 50-Jährige war bisher Vizepräsidentin und ist eine Vertraute von Amtsinhaber Oscar Arias. Chinchilla ist die fünfte Frau an der Spitze eines lateinamerikanischen Landes nach Nicaragua, Panama, Chile und Argentinien.

Chinchilla lag nach Auszählung fast aller Stimmen 22 Prozentpunkte vor dem Zweitplatzierten Ottón Solís. Mit ihrem Ergebnis von 47 Prozent lag sie deutlich über den zur Vermeidung einer Stichwahl notwendigen 40 Prozent. Der dritte Kandidat Otto Guevara kam auf 21 Prozent. Solís und Guevara räumten umgehend ihre Niederlage ein. „Heute schreiben wir Geschichte“, sagte Chinchilla, die im Mai ihr Amt antreten wird.
„Die Menschen von Costa Rica haben mir ihr Vertrauen geschenkt, und ich werde es nicht enttäuschen.“ Es war zunächst jedoch unklar, ob Chinchillas Nationale Befreiungspartei (PLN) auch im Kongress die Mehrheit erreichen wird. Chinchilla hat angekündigt, die wirtschaftsliberale Politik Arias‘ fortzusetzen. Das Land sei seit vier Jahren auf dem richtigen Weg, und dieser Kurs solle fortgesetzt werden, sagte die 50-Jährige vor dem Wahltag. „Das ist nicht der Moment für einen Wandel, der uns auf einen Weg bringt, den wir nicht kennen.“

Der heute 69-Jährige Arias leidet unter gesundheitlichen Problemen und hat sich zu seinen Plänen für die Zeit nach seiner Präsidentschaft bislang nicht geäußert. Er wurde während seiner ersten Amtszeit für seine Bemühungen um Frieden in Mittelamerika 1987 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, zuletzt vermittelte er in der Regierungskrise in Honduras. Costa Rica ist das stabilste Land in Lateinamerika. Lohnniveau und Bildungsstand und Lebenserwartung sind vergleichsweise hoch, und der Ökotourismus floriert.

APD