Unmittelbar vor einem neuen Krisentreffen am Donnerstag in Berlin bescheinigte ein vertraulicher Bericht der Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouse-Coopers dem Konzern, über keine normale Finanzkontrolle für das Projekt zu verfügen.
Die Mehrkosten in Milliardenhöhe ließen sich nur eindämmen, wenn sich die Leistung des Managements und die Abläufe entscheidend verbesserten, heißt es in dem Gutachten, das Reuters vorlag. Zu dem Treffen in Berlin werden auch EADS-Chef Louis Gallois und Airbus-Chef Tom Enders erwartet.
EADS habe die tatsächlichen Kosten für den A400M in seinem Budgetansatz erheblich und permanent unterschätzt, urteilten die Wirtschaftsprüfer. Die Mehrkosten von insgesamt 11,2 Milliarden Euro könnten zwar um 3,6 Milliarden Euro auf 7,6 Milliarden Euro verringert werden. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass sich die Leistung des EADS-Managements und die Abläufe entscheidend verbesserten.
Realistisch geschätzt dürften die Mehrkosten für das A400M-Projekt dem Gutachten zufolge bei 7,6 Milliarden Euro liegen. Davon will sich der Rüstungskonzern 5,2 Milliarden bei den Abnehmerstaaten beschaffen, was diese bisher allerdings ablehnen.
Inzwischen drängt die Zeit für eine Einigung mit den Bestellern, da ein mehrfach verlängertes Stillhalteabkommen Ende Januar ausläuft. Danach haben die Staaten bis Ende März ein Kündigungsrecht. (REUTERS/fo)
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