Sprengstoffexperten der Berliner Polizei machten die Postsendung vorsorglich unschädlich. Verletzt wurde niemand. Das Bundeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. Die Herkunft der Postsendung war zunächst unklar.
In dem Päckchen war laut „Tagesspiegel“ Schwarzpulver. Es sei von einer Zustellerfirma bei der Postverteilerstelle abgegeben worden, zitierte die Zeitung aus Sicherheitskreisen. Es wurde demnach vor Ort mit einer Wasserkanone beschossen und unschädlich gemacht.
Unbekannte Spreng- und Brandvorrichtung
Die „Berliner Morgenpost“ zitierte ranghohe Sicherheitskreise, wonach in dem Paket tatsächlich Sprengstoff war. Es sei eine noch unbekannte Spreng- und Brandvorrichtung gewesen, „die laut Experten auch zur Explosion gekommen wäre“. Eine Sprecherin des BKA in Wiesbaden sagte der Nachrichtenagentur dapd dazu, die Untersuchung des Pakets sei noch nicht abgeschlossen. Polizeikreise erklärten, das Paket sei „ernst zu nehmend“ gewesen.
Das Kanzleramt wurde nicht evakuiert. Auch waren von außen keine erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zu bemerken. Merkel selbst war zu dem Zeitpunkt nicht in Berlin, sondern zu einem Besuch in Belgien.
Erst am Wochenende hatten Paketbomben aus dem Jemen für Aufregung gesorgt. Die beiden Sprengsätze waren mit 300 beziehungsweise 400 Gramm geruchslosem Sprengstoff PETN in handelsüblichen HP-Laserjet-Druckern versteckt und mit einem ausgeklügelten Zündmechanismus versehen. Sie waren für das Ziel Chicago bestimmt. Eine der Paketbomben wurde per Luftpost über Deutschland transportiert. Sie konnte nach einem Hinweis der deutschen Sicherheitsbehörden in Großbritannien abgefangen werden.
Paketbomben an Botschaften in Athen
In Griechenland wurden am Dienstag in Athen mehrere diplomatische Vertretungen Ziel eines Anschlagsversuchs. Eine an die deutsche Botschaft adressierte Paketbombe konnte kontrolliert gesprengt werden. Zwei Sprengsätze detonierten nach Polizeiangaben vor den Botschaften der Schweiz und Russlands.
Verletzt wurde niemand; die Bomben hatten keine große Sprengkraft. Zwei weitere, an die bulgarische und die chilenische Vertretung adressierte Paketbomben wurden ebenfalls unschädlich gemacht. Die Sicherheitskräfte vermuten Linksextremisten hinter der Anschlagswelle.
dapd
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