Freitag7. November 2025

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„Das ist ein historischer Moment“

„Das ist ein historischer Moment“
(Reuters/Stephane Mahe)

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Der Vertrag der COP21 wurde am Samstag in Paris gebilligt.

Die UN-Klimakonferenz hat am Samstagabend in Le Bourget bei Paris das neue weltweite Klimaschutzabkommen beschlossen. Es ist das erste Mal, dass sich alle 195 beteiligten Staaten vertraglich dazu bekennen, Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung zu unternehmen. Alle Vertreter im Saal standen auf und jubelten.

Wissenschaftler zufrieden

Bei Klimaforschern stößt der neue Klimavertrag auf ein durchweg positives Echo. Von einem „globalen Startpunkt“ sprach am Samstag der schwedische Forscher Johan Rockström. „Diese Vereinbarung ist ein Wendepunkt für eine weltweite Umstellung“, erklärte er zu den Ergebnissen der Verhandlungen der UN-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris.

„Dies ist ein historischer Moment, nicht nur für uns und unsere Welt heute, sondern für unsere Kinder, Enkel und künftige Generationen“, erklärte der britische Klimaökonom Nicholas Stern. Er verwies vor allem auf das erklärte Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad und nach Möglichkeit auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Der Text erkennt die Forderungen der Wissenschaftler zum Umgang mit dem Klimawandel an“, lobte die kanadische Klimawissenschaftlerin Corinne Le Quéré.

Was steht in dem Abkommen?

Hier eine Übersicht der wichtigsten Vereinbarungen:

Die Erderwärmung soll auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden, möglichst sogar auf nur 1,5 Grad.

Um Entwicklungsländer bei der Reduzierung ihrer Traubhausgasemissionen und der Überwindung der Folgen des Klimawandels zu helfen, werden die Industrieländer ab 2020 100 Milliarden Dollar pro Jahr zur Verfügung stellen. Noch vor 2025 soll die Summe angehoben werden.

So schnell wie möglich soll der Anstieg der Treibhausgas-Emissionen gestoppt werden. Dabei wird den Entwicklungsländern mehr Zeit eingeräumt, dieses Ziel zu erreichen.

In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll ein Gleichgewicht erreicht werden zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und deren natürlicher Absorption beispielsweise durch Meere und Wälder.

Eine erste globale Überprüfung, inwieweit die Staaten ihre Verpflichtungen zum Klimaschutz einhalten, ist für 2023 vorgesehen und danach alle fünf Jahre.

Neben der Verpflichtung der Industrieländer, beim Klimaschutz voranzugehen und ärmeren Staaten zu helfen, sieht der Vertragsentwurf vor, dass auch andere Länder Unterstützung anbieten sollten. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass gerade die Schwellenländer heute das Potenzial haben, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Demos in Paris

In Paris fanden überall Demonstrationen statt. Tausende Menschen hatten sich beim Eiffelturm versammelt, um die Staaten zu einer Einigung zu drängen. Die Polizei rückte mit großem Aufgebot an, um die Demonstranten in Schach zu halten. Auch im restlichen Frankreich hatten sich Menschen versammelt.