Freitag7. November 2025

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China und Indien einverstanden

China und Indien einverstanden
(Thibault Camus)

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China und Indien sind offensichtlich mit dem vorgelegten Text für ein weltweites Klimaabkommen einverstanden.

Das sagte der malaysische Vertreter Guardial Singh Nijar als Sprecher einer Gruppe von insgesamt mehr als 20 Staaten am Samstagnachmittag nach internen Beratungen am Rande der UN-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris.

Zustimmen wollen demnach auch Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten. Bei der Gruppe handelt es sich um die sogenannte Like Minded Group of Developing Countries (LMDC – Gruppe gleichgesinnter Entwicklungsländer). Aus ihrem Kreis waren im Laufe der Verhandlungen wiederholt Vorbehalte zu unterschiedlichen Punkten geäußert worden, etwa gegen aus ihrer Sicht zu weitgehende Klimaziele.

Schlussberatung am späten Nachmittag

Insofern gelten die LMDC-Staaten als eine Schlüsselgruppe. „Indien stimmt zu, China stimmt zu, Saudi-Arabien stimmt zu, die arabische Gruppe stimmt zu“, sagte Nijar. Der Vertragstext war am Mittag von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius vorgelegt worden. Er muss aber von den Delegierten der UN-Konferenz noch gebilligt werden.

Die dafür vorgesehene Schlussberatung soll nach mehreren Verzögerungen am späten Nachmittag beginnen. Gegen 17 Uhr 30 soll das Plenum beginnen. Vorgesehen sind eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis zwei Grad sowie finanzielle und technische Hilfen für Entwicklungsländer.

Was steht in dem Abkommen?

Hier eine Übersicht der wichtigsten Vereinbarungen:

Die Erderwärmung soll auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden, möglichst sogar auf nur 1,5 Grad.

Um Entwicklungsländer bei der Reduzierung ihrer Traubhausgasemissionen und der Überwindung der Folgen des Klimawandels zu helfen, werden die Industrieländer ab 2020 100 Milliarden Dollar pro Jahr zur Verfügung stellen. Noch vor 2025 soll die Summe angehoben werden.

So schnell wie möglich soll der Anstieg der Treibhausgas-Emissionen gestoppt werden. Dabei wird den Entwicklungsländern mehr Zeit eingeräumt, dieses Ziel zu erreichen.

In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts soll ein Gleichgewicht erreicht werden zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und deren natürlicher Absorption beispielsweise durch Meere und Wälder.

Eine erste globale Überprüfung, inwieweit die Staaten ihre Verpflichtungen zum Klimaschutz einhalten, ist für 2023 vorgesehen und danach alle fünf Jahre.

Neben der Verpflichtung der Industrieländer, beim Klimaschutz voranzugehen und ärmeren Staaten zu helfen, sieht der Vertragsentwurf vor, dass auch andere Länder Unterstützung anbieten sollten. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass gerade die Schwellenländer heute das Potenzial haben, mehr für den Klimaschutz zu tun.

Demos in Paris

In Paris finden überall Demonstrationen statt. Tausende Menschen haben sich beim Eiffelturm versammelt, um die Staaten zu einer Einigung zu drängen. Die Polizei rückte mit großem Aufgebot an, um die Demonstranten in Schach zu halten. Auch im restlichen Frankreich haben sich Menschen versammelt.