Donnerstag13. November 2025

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China nimmt Japaner fest: Grenzstreit eskaliert

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Der Grenzstreit zwischen China und Japan droht zu eskalieren: Chinesische Staatsmedien meldeten am Donnerstag die Festnahme von vier Japanern, die in einem militärischen Sperrgebiet illegal gefilmt haben soll. Das japanische Außenministerium bestätigte den Vorfall, nannte aber keine Einzelheiten.

Die Beziehungen der beiden größten asiatischen Volkswirtschaften sind seit einem Grenzzwischenfall in einem umstrittenen Seegebiet belastet. Der Streit hat sich an der Aufbringung eines chinesischen Fischtrawlers entzündet, der zwei Schiffe der japanischen Küstenwaffe gerammt haben soll. Der chinesische Kapitän des Dampfer ist in Japan in Haft.

Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao drohte Japan in dieser Woche bereits mit ernsten Konsequenzen, falls der Kapitän nicht freigelassen werde. Seine Regierung in Peking legte hochrangige Regierungs- und Wirtschaftsgespräche auf Eis. Das japanische Außenministerium rief die chinesische Seite zur Mäßigung auf. Die Regierung in Tokio sei daran interessiert, den Konflikt in einer entspannten Atmosphäre zu diskutieren.

Zuvor hatte China einen Bericht der „New York Times“ dementiert, wonach es im Grenzstreit ein Embargo für wichtige Rohstoffe gegen den Rivalen beschlossen hat. „Das ist nicht wahr, solche Maßnahmen gibt es nicht“, sagte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums.

Gerüchte

 Die „New York Times“ hatte unter Berufung auf Branchenexperten berichtet, China habe den Export von Seltenerdenmetallen nach Japan verboten. Das Embargo laufe bis zum Monatsende. Ein Vertreter des japanischen Handelsministeriums sagte, er habe von Gerüchten über einen Ausfuhrstopp gehört, könne sich dazu aber nicht näher äußern.

Seltenerden-Händler in China und Japan sagten, sie hätten von einem Ausfuhrverbot nichts gehört. „Die Leute denken, es ist wegen Japan, aber das stimmt nicht“, sagte Rohstoffexperte Bruce Zhang von der Beratungsfirma Asian Metal. Die Exportquoten seien lange vor dem Fischkutter-Vorfall gesenkt worden.

Bei der Förderung von Seltenerdenmetallen, die etwa in Batterien, Computern und Waffensystemen eingesetzt werden, spielt China eine Ausnahmerolle. Im vergangenen Jahr kamen 97 Prozent des weltweiten Angebots aus der Volksrepublik. Eine drastische Reduzierung der chinesischen Exportquoten hat zu einer Preisexplosion geführt.

Die Verringerung der Ausfuhren soll der chinesischen Industrie zugutekommen. Allerdings werden diese Bemühungen durch Schmuggel untergraben, der vor allem über Vietnam läuft.

(Reuters)