Donnerstag13. November 2025

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Chile: Kumpels werden auf Rettung vorbereitet

Chile: Kumpels werden auf Rettung vorbereitet

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Für die in Chile verschütteten Bergleute und ihre Angehörigen hat der Countdown begonnen. Nach mehr als zwei Monaten Gefangenschaft unter Tage zählen sie die Stunden bis zu ihrer Befreiung. Tageblatt.lu erklärt, wie die Bergung der verschütteten Kumpels vermutlich ablaufen wird.

Rettungsröhre

Zur Stunde setzten die Rettungskräfte an der Oberfläche die letzten Metallrohre zur Verstärkung des Bergungsschachts ein. Damit soll verhindert werden, dass es in letzter Minute noch zu einer Katastrophe durch herunterfallende Steine kommt.  Allerdings sind nur die ersten 100 Meter mit Metall ausgekleidet

Spezialkapsel

Der Rettungszylinder wiegt fast eine halbe Tonne, ist vier Meter lang und hat einen Durchmesser von etwas mehr als 60 Zentimetern. Hier hat jeweils nur ein Kumpel Platz.  Die Kapsel ist mit einer Atemmaske und mit einem Funktelefon ausgestattet.

Außerdem ist sie mit einem Rettungssystem ausgestatten, sollte die Kapsel stecken bleiben. Im Notfall kann ein Kumpel die Kapsel mit Hilfe von seitlich angebrachten Rädern nach unten abseilen.
Siehe auch:
Chile: Bohrer erreicht Kumpels

Auffahrt

Die Fahrt in dem Rettungszylinder durch den schmalen Schacht dauert jeweils bis zu einer Stunden. Dabei werden die Bergmänner ununterbrochen mit einem Überwachungsgerät kontrolliert. Für die Fahrt werden die Bergleute wie Jet-Piloten vorbereitet.

Damit bei der Bergung die Blutzirkulation richtig funktioniert, müssen sie Muskelübungen in den Dunkelheit machen.Zudem müssen die Bergleute Kompressionsstrümpfe und einen Spezialgürtel anziehen.

In den letzten sechs Stunden vor dem Aufstieg bekommen sie ein sehr kalorienreiches Getränk, dass die US-Weltraumbehörde NASA zur Verfügung gestellt hat. Die Flüssignahrung soll Übelkeit während der Fahrt mit der Rettungskapsel vorbeugen.´Es wird erwartet, dass diese auf ihrem Weg an die Oberfläche insbesondere in Kurven zehn bis zwölf Mal rotiert. Innerhalb von 48 Stunden sollen alle Männer wieder an der frischen Luft sein.

Prioritätsliste

Zwei Rettungsspezialisten werden zu den Kumpels in rund 700 Meter runtergelassen. Sie bereiten die Männer auf die Fahrt vor. Zuerst werden die Schwächsten unter ihnen nach oben gebracht.

Als letzter wird der Schichtführer der Gruppe den Tunnel verlassen. Aufgrund der extremen Temperaturunterschiede werden die Bergleute Pullover tragen.Oben angekommen, wird jeder einzelne mit einer Schutzbrille gegen das Sonnenlicht ausgestatten und sofort vor Ort in einem Lazarett versorgt.

(dapd/Reuters/tageblatt.lu)