Montag27. Oktober 2025

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Chávez kehrt nach Kuba zurück

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Nach der erfolgreichen Operation seines Becken-Tumors muss der venezolanische Präsident Hugo Chávez nun zur Chemotherapie antreten. Dafür reist er wieder nach Kuba

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat angekündigt, nach seiner Krebs-Operation in Kuba für die Chemotherapie dorthin zurückkehren zu wollen. Er bemühe sich um die Genehmigung des Parlaments, um am (heutigen) Samstag nach Havanna zu reisen und dort die „zweite Phase“ der Krebsbehandlung zu beginnen, sagte Chávez am Freitag. Der venezolanische Präsident hat nach der Entfernung eines Tumors im Juni Informationen über seinen Gesundheitszustand nur sehr spärlich weitergegeben.

„Ich bin mir sicher, dass die zweite Phase dazu beitragen wird, dass ich dem Weg zur Wiedererlangung meiner Gesundheit weiter folgen kann“, sagte Chávez bei seiner überraschenden Ankündigung nach einem Treffen mit dem designierten peruanischen Präsidenten Ollanta Humala im Präsidentenpalast. Wie lange Chávez in Kuba bleiben will, war zunächst unklar.

Abgeordnete stimmen über Reise ab

Laut Verfassung braucht Chávez für seine Reise die Zustimmung der Nationalversammlung, in der seine Unterstützer eine Mehrheit haben. Nach Angaben des venezolanischen Oppositionsführers Alfonso Marquina war für Samstagmorgen (Ortszeit, 16.30 MESZ) eine Sondersitzung der Nationalversammlung vorgesehen, um sich mit dem Antrag des Präsidenten zu beschäftigen. Abgeordnete der Opposition beabsichtigten, dafür zu stimmen, dass dem Präsidenten eine „vorübergehende Abwesenheit“ genehmigt werde, sagte Marqunia der Nachrichtenagentur AP.

Chemotherapie

Er hoffe auf einen „medizinischen Bericht, der für alle Venezolaner Zweifel bezüglich des wahren Gesundheitszustands des Präsidenten“ zerstreue, sagte Marquina weiter. Er und andere Oppositionspolitiker seien der Ansicht, dass Vizepräsident Elias Jaua vorübergehend die Aufgaben Chávez‘ übernehmen sollte, während dieser abwesend ist.

Vor Chávez‘ Ankündigung hatte es Berichte gegeben, wonach er sich für die nächste Behandlungsphase in ein Krankenhaus im brasilianischen São Paulo begeben könnte. Der 56-jährige venezolanische Staatschef unterzog sich nach eigenen Angaben im Juni einer Operation in Kuba, bei der ihm ein bösartiger Tumor aus dem Beckenbereich entfernt wurde. Am 4. Juli war er überraschend wieder nach Venezuela zurückgekehrt und seitdem fast täglich öffentlich aufgetreten. Am Mittwoch hatte er erstmals eingestanden, dass er sich einer Chemotherapie unterziehen müssen werde.

Im Staatsfernsehen sagte Chávez am Freitag, während er sich von der Operation erhole, stehe er um fünf Uhr morgens auf und lese Werke des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche. Zudem habe er wieder mit der Malerei angefangen. „Ich weiß, dass es Menschen gibt, die glücklich sind, weil sie glauben, dass ich sterbe, dass ich bald sterben werde“, sagte Chávez.