Brown will weiter in Downing Street 10 bleiben

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Am Tag nach der Unterhauswahl hat der britische Premierminister Gordon Brown seinen Anspruch bekräftigt, auch künftig die Regierung zu führen. Er sei bereit, mit jeder anderen Partei über ein Bündnis zu sprechen, sagte er am Freitag vor dem Regierungssitz in Downing Street 10 in London.

Brown reichte den Liberaldemokraten die Hand und sagte, er unterstütze ihre Forderung nach einer Wahlrechtsreform.

Dazu sollte es eine „sofortige Gesetzgebung“ geben, sagte der Labour-Politiker. Die Liberaldemokraten haben schon vor der Wahl erklärt, dass sie nur bei Abschaffung des Mehrheitswahlrechts zu einer Koalition bereit seien. Siehe auch:

Konservative stärkste Kraft bei britischer Unterhauswahl

Britische Konservative verpassen wohl absolute Mehrheit

Dieses System benachteiligt die kleineren Parteien. Allerdings sagte der Parteichef der Liberaldemokraten, Nick Clegg, am Freitag, die Option zur Regierungsbildung liege jetzt bei der stärksten politischen Kraft, der Konservativen Partei.

Die britische Politik hat erstmals in vier Jahrzehnten keinen klaren Wahlsieger. Bei der Unterhauswahl am Donnerstag gewannen die Konservativen zwar deutlich hinzu und wurden stärkste politische Kraft, verfehlten aber die absolute Mehrheit.

Herbe Niederlage

Die Arbeiterpartei musste nach 13 Jahren an der Regierung eine herbe Niederlage hinnehmen. Als dritte Kraft blieben die Liberaldemokraten hinter den Erwartungen zurück, haben nun aber eine entscheidende Rolle bei der Regierungsbildung. Nach Auszählung von 627 der 650 Wahlkreise entfielen 295 Mandate (plus 93) auf die Konservative Partei, 252 (minus 87) auf Labour und 53 (minus 5) auf die Liberaldemokraten. Kleinere Parteien, darunter auch die regionalen politischen Kräfte, stellen mindestens 27 Abgeordnete.

Das Mehrheitswahlrecht in Großbritannien begünstigt die beiden großen Parteien, wie ein Blick auf die Stimmenanteile zeigt: Hier liegen die Liberaldemokraten mit 22,9 Prozent nur wenige Prozentpunkte hinter Labour mit 29,2 Prozent.

Für die Konservativen entschieden sich 36,1 Prozent der Wähler. Der Parteichef der Liberaldemokraten rief die Tories dazu auf, sich um die Bildung einer Regierung zu bemühen.

Die Partei mit den meisten Stimmen solle „das erste Recht haben, eine Regierung anzustreben“, sagte Nick Clegg. „Ich denke, es ist nun Sache der Konservativen Partei zu beweisen, dass sie fähig ist, sich um eine Regierung im nationalen Interesse zu kümmern“, sagte Clegg, der sich enttäuscht zeigte über das Ergebnis der eigenen Partei.

(apn)