Briefträger streiken wieder

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Die Gewerkschaft Verdi erhöht vor der neuen Verhandlungsrunde für die Postbeschäftigten den Druck. Auch Dienstag legten Briefträger in vielen Bundesländern die Arbeit nieder.

Erneute Warnstreiks bei der Deutschen Post haben am Dienstag die Briefzustellung in Deutschland gestört. Rund 2000 Beschäftigte hätten am sechsten Streiktag des Tarifkonflikts die Arbeit niedergelegt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Dienstag in Berlin. Ein Post-Sprecher sprach von 1600 Streikenden. Vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seien von dem Ausstand betroffen.

In den bestreikten Zustellbezirken würden die Briefe wohl mit einem Tag Verzögerung ausgeliefert, sagte der Post-Sprecher. Die Paketzustellung sei durch den Einsatz von zusätzlichem Personal „kaum betroffen“. Für Mittwoch plant die Gewerkschaft weitere Warnstreiks. Zu den Details machte Verdi keine Angaben.

Alleine 1000 Streikende in Bayern

In Bayern trugen nach Gewerkschaftsangaben etwa 1000 Briefträger keine Post aus. Die Briefkästen in Großstädten wie München, Augsburg und Rosenheim blieben leer. Rund 700 Zusteller legten in Baden-Württemberg ihre Arbeit nieder. Betroffen seien besonders Städte wie Stuttgart und Karlsruhe, hieß es. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen streikten einige Hundert Beschäftigte.

Am Donnerstag treffen sich die Tarifparteien zur dritten Verhandlungsrunde. Verdi will für die 132 000 Tarifbeschäftigten sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat durchsetzen. Die Post hatte bei den vergangenen Treffen noch kein Angebot vorgelegt. Mit den Warnstreiks wolle die Gewerkschaft nun «klarmachen, was passieren kann, wenn wir uns nicht einigen», sagte der Verdi-Sprecher. Insgesamt beschäftigt die Post in Deutschland 175 000 Menschen, darunter mehr als 40 000 Beamte.